Burger with all the trimmings
Makes me hang my head in shame
That second ice cream
Never tastes the same.
I could touch my toes once
Could make love all night
But these days it’s eating
That gives me all my delight.
I just like second dinner
Oh yeah, oh yeah
Second time is always the winner
Oh yeah, oh yeah.
(Donny Benet – Second Dinner)
Foto © Cara Robbins
So gechillt wie eh und je aber noch etwas tanzbarer ist das neue Album Mr. Experience vom australischen Kult- Künstler Donny Benét. Der wunderliche, Schnurrbart-tragende Mann spielt begnadet Bass und schreibt und nimmt alle Lieder selbstständig auf. Seine Stimme ist überraschend hell und klar und harmoniert perfekt mit dem 80er Jahre Disco-Vibe seiner Lieder. Er liefert das ganze 80´s-Synths-Pop Paket mit charmanter, ironischer Überzeugungskraft. Kein Wunder, dass Donny Benét mittlerweile weltweit eine treue Fanbase aufgebaut hat.
Schon früh brachte sein Vater, Antonio Giacomelli Benét, ein bekannter Akkordeonspieler in der italienischen Discoszene, ihm sowohl Akkordeon als auch den elektronischen Bass bei. Bevor 2011 sein Debütalbum Don´t Hold Back erschien sammelte Benétals Mitglied italienischer Synth-Pop-Bands in Sydney seine Erfahrungen und coverte eine Zeit lang Tom Jones Hits in Hotelbars. Aus dieser Zeit kommt sein Stil, Lieder sehr viel sexyer zu gestalten als sie Inhaltlich eigentlich sind. Nach eigenen Angaben konnte er so sicherstellen, das Interesse der damaligen Zuhörer nicht zu verlieren. Dieser Sturm von Erotik ist mittlerweile aus seinen Liedern nicht mehr wegzudenken, das gilt größtenteils auch für das neue Album Mr. Experience.
Benéts Musik setzt sich größtenteils aus Synthesizer, elektronischen Drums sowie Bass und Saxofon zusammen, wobei er bis auf letzteres alle Instrumente selbst beherrscht. Während das 2018 erschienene, grandiose Album The Don eine Ansammlung perfekter Hintergrundlieder ist, zieht Benét das Tempo jetzt etwas an. Der Einstieg ins Album mit Mr. Experience lädt mit funkiger Bass-Spur und groovigem Synthesizer direkt zum Tanzen ein. Second Dinner ist eine wunderbare Ode an das nächtliche Plündern des Kühlschranks. Das abgefahrene Musikvideo zeigt den Künstler wie er, im Licht der offenen Kühlschranktür stehend, leidenschaftlich übrig gebliebene Nudeln verspeist.
Girl of My Dreams ist eines der Highlights des Albums und überzeugt mit smoother Melodie, verträumtem Pfeifen und ohrwurmreifen Refrain. Im Musikvideo wird der Künstler von einer schönen Vampirdame attackiert und brennt letztendlich mit ihr, im Bonny und Clyde Vampirstyle, durch. Mit Negroni Summer haben die Italo Liebhaber der Welt eine Sommerhymne gefunden und auch You Don´t Need Love überzeugt mit eingehender Post-Disco Melodie.
Jetzt wo der Sommer so langsam an die Tür klopft gibt es keinen besseren Zeitpunkt, um Mr. Experience auf mittlerer Lautstärke auf dem Balkon anzumachen und sich ein bis drei Negroni zu mischen, während die Abendsonne das Gesicht in warmes Gelb tüncht. Also worauf wartet ihr noch.
Donny Benét – Mr. Experience
VÖ: 22. Mai 2020, Dot Dash Recordings
https://donnybenet.com/
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