Foto Credit © Matthias Wagner
“Your father told you to be quiet and
Your mother told you to be a good girl
Your father told you to stop crying now
They told us just to wake up early
They told us just to be normal
But I hate blue and I bet you hate pink”
Jules Ahoi – oh, agnes
Unkonventionell, das ist wohl das Wort, welches das neue Album Dear____ des aus Osnabrück stammenden Künstlers Jules Ahoi wohl am besten beschreibt. Der 30-Jährige bedient sich an den unterschiedlichsten Genres, er mixt Stilmittel mit Tonspuren, die er in den verschiedensten Momenten mit dem iPhone aufgenommen hat, bis am Ende diese überwältigende Platte dabei herauskommt.
Nach langer Zeit der Ungewissheit darüber wie Jules Ahoi sein Leben gestalten will, lernt er durch eine Reihe bedeutsamer Zufälle seinen Produzenten Philipp Stephan kennen. Schnell zeigt sich, dass die beiden ähnliche Visionen haben, wenn es um Musik geht, die bei beiden vor allem durch ihre Hip-Hop Vergangenheit geprägt ist. Der Opener 3 AM fasst ganz gut zusammen auf was man sich als Hörer auf Dear____ gefasst machen kann, eine Platte frei von Konventionen und Schubladen. Denn bei diesem Song sucht man vergeblich nach einem Chorus oder einer Hook, vielmehr ist es eine einzige lange Strophe die eindrucksvoll zeigt welches musikalische Talent in Jules Ahoi steckt.
Thematisch dreht sich das Album vor allem um die Suche nach der eigenen Identität und die verschiedenen Einflüsse des Lebens, welche uns zu dem Menschen formen, der wir sind. Die Sehnsucht nach dem Gefühl von Zuhause und der Verlust geliebter Menschen prägen die Platte zu dem was sie ist; ein extrem persönlicher Einblick in das Leben von Jules Ahoi. Dabei bleibt Dear____ trotzdem nachempfindbar für den Hörer, welcher auf den Unterstrich seinen eigenen Adressaten setzen kann, dem er dieses Album, im Namen von Jules Ahoi, gedanklich widmet.
Es gibt kaum Künstler oder Alben, die mit dem vergleichbar sind, was Jules Ahoi hier geschaffen hat. In den deutschen Albumcharts erreichte das Album, welches übrigens auf seinem eigens gegründeten Label Moon BLVD. Records erschien, verdientermaßen Platz 44. Ein Künstler, den es sich lohnt im Auge zu behalten, denn da kommt musikalisch noch einiges auf uns zu!
Jules Ahoi – Dear____
VÖ: 12. Juni 2020, Moon Blvd. Records (Tonpool)
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