Foto-Credit © Max Hartmann
Wenn man im Duden den Begriff „Rockmusik“ nachschlägt, stößt man auf folgende Definition „gewöhnlich von kleinen Bands auf elektrisch verstärkten Instrumenten gespielte Musik eines der Stile, die sich aus dem Rhythm and Blues, dem Rock and Roll und dem Blues entwickelt haben“. Schauen wir doch mal, ob das auch auf die Band Pabst zutrifft. Die Band besteht aus drei Mitgliedern (das ist schon eher klein, oder?), spielt auf elektrisch verstärkten Instrumenten und ihr Stil entstammt definitiv aus den tiefen Wurzeln des Rhythm and Blues. Dennoch sollte man bei Pabst noch eine Prise des modernen Zeitgeistes aus 2020 hinzugeben und fertig ist das Album Deuce Ex Machina.
Doch bevor wir auf’s Album zu sprechen kommen, lasst uns noch einmal gemeinsam zurückblicken: 2018 veröffentlichte die Berliner Band ihr Debütalbum Chlorine. Bis 2020 folgten Touren, Festival-Auftritte, Support-Shows für u.a. die Leoniden, Kadavar oder auch Drangsal. Alles in einem: The Band had the time of their life. Und das geht auch hoffentlich so weiter.
Das aktuelle Album entstammt aus der Produktion von Moses Schneider und Magnus Wichmann. Welche sich mit größter Sorgfalt nicht nur um die Band, sondern auch um jeden einzelnen Song gekümmert haben, sodass am Ende ein Werk voller Indie-Rock-, Grunge- & Collegerock-Vibes und Unikate entstanden ist. Die 11 Songs wurden in Live-Sessions aufgenommen, was dem Ganzen beim Hören das Flair eines Konzerts, welches direkt bei einem im Wohnzimmer stattfindet, verleiht. Alle Tracks gehen straight nach vorne und lassen einen nur schwer los. Gegen Mitte des Albums gibt es mit Wish.com dann die verdiente Verschnaufpause. Diese hält genau für 01:28 Min. Nicht gerade lang, aber sind wir mal ehrlich, wir wollen ja auch was erleben.
Erleben, ist wohl das Stichwort für die Platte. Die Band zeigt, dass sie nicht nur musikalisch was draufhaben, auch textlich wissen sie zu überzeugen. Es ist eine geradezu perfekte Umsetzung & Symbiose von Text und Sound. Egal, ob es sich um die Glorifizierung des Allheilmittel Ibuprofen oder eine Anti-Gentrifizierungs-Hymne (Skyline) handelt. Pabst wissen was und wie sie es zu sagen haben.
Und was auch noch ziemlich interessant ist, habt ihr in der letzten Zeit mal eine deutsche Band gehört, mit der ihr die Jungs vergleichen könntet? Ich auch nicht. Pabst nehmen sich den Platz, der ihnen zusteht und das ist auch gut so.
Pabst – Deuce Ex Machina
VÖ: 19. Juni 2020, Ketchup Tracks (Membran)
www.pabstrules.com
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