Wake up, wake up, wake up
It’s Monday morning and we’ve only got a thousand of them left
Well, I know it feels pointless and you don’t have any money
But we’re all just gonna try our fucking best
Well, my generation wanna fuck Barack Obama
Living in a sauna with legal marijuana
Well, girls, food, gear
I don’t like going outside, so bring me everything here
(Yeah, woo, yeah, that’s right)
(The 1975 – People)
Es ist der Abschluss einer Ära. The 1975 haben mit Notes On A Conditional Form den zweiten Teil ihres aktuellen Releasezyklus veröffentlicht, fast zwei Jahre nach A Brief Inquiry Into Online Relationships. Damit soll die sogenannte Music For Cars-Episode zu Ende gehen, sieben Jahre nach der Veröffentlichung ihres Debütalbums. Und deswegen geben The 1975 noch mal alles auf ihrem Album.
The 1975 sind sicherlich eine der wichtigsten Bands ihrer Generation. In Zeiten, in denen Dance-Pop die Charts dominierte, haben sich die vier Boys aus Manchester mit ihrem Gitarrenrock bis an die Spitze gekämpft. Vor allem bedeutete ihr 2016-Album I Like It When You Sleep… den großen Durchbruch und Welterfolg. Bekannt geworden für ihren 80er Pop/Rock, haben sich The 1975 seit 2013 musikalisch immer weiter entwickelt, die Texte wurden zunehmend politischer und sozialkritischer.
So auch nun auf Notes On A Conditional Form. Da kann es nicht passender sein, einen Monolog von Greta Thunberg auf dem Trademark-Intro The 1975 zu präsentieren. “We are right now in the beginning of a climate and ecological crisis and we need to call it what it is”, beginnt Thunberg ihre Rede. Nach Matt Healys Aussagen sei sie momentan die wichtigste Persönlichkeit, der er eine Plattform geben möchte. Direkt im Anschluss folgt der Punk-Track People, auf dem Healy seine Seele aus dem Leib schreit. People like people, they want alive people, the young surprise people, Stop fucking with the kids, singt Healy energisch – ein deutlich anderer Sound als manche Popjuwelen der Band, aber kraftvoll. Insgesamt spielen The 1975 mit mehr Genres auf der neuen Platte. Mal Orchestermusik (The End (Music For Cars), mal pure Elektronik (I Think There’s Something You Should Know), mal Balladen (The Birthday Party). Auf der Platte kommen laut Healy die aggressivsten und ruhigsten Momente der Band zusammen – ein interessanter Kontrast.
Auf If You’re Too Shy (Let Me Know) ertönt die hymnische Stimme von FKA Twigs, bevor sich die Band wieder ganz dem 80er Pop verschreibt. Denn das kann sie nach wie vor exzellent. Der Abschlusstrack Guys ist Healys Liebeserklärung an seine Bandkollegen, mit denen er das Beste in seinem Leben hat: Die Band The 1975. Es bleibt spannend, wie es mit dem Sound der Band weitergeht.
Healys Songwriting ist variationsreicher denn je, und er gibt sich verschiedenen Emotionen und Stimmungen hin. Notes On A Conditional Form ist zwar mit 22 Tracks ein musikalisches Monstrum geworden, auf dem man sich erst einmal orientieren muss. Doch beim mehrmaligen Hören stellt man fest, dass man ganz in die lyrische Welt von The 1975 abgetaucht ist und wirklich seinen Spaß hat.
The 1975 – Notes On A Conditional Form
VÖ: 22. Mai 2020, Polydor, Universal Music
https://the1975.com
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