You can sweet talk me
Into just about anything
Now I’m getting used to the shape of your face
Oh, what a blessing
I will cut your fingernails and wash you up
I will let you slowly suck on my tongue
Now I’m getting used to the sounds that you make
Oh, what a blessing.
Are you a liar? Are you a magician?
How do you disappear?
Where do you go?
How do you just disappear?
(SoKo – Are You a Magician?)
Stéphanie Alexandra Mina Sokolinski ist im schönen Bordeaux geboren und brach mit 16 die Schule ab, um sich auf den Weg ins abenteuerliche Paris zu machen. Ihr Traum war es Schauspielerin zu werden, was sie auch schaffte. 2007 erschien dann plötzlich ein Lied namens I´ll Kill Her unter ihrem Synonym Soko. Mit einem verzaubernden sanften französischen Akzent in ihrem englischen Gesang landete sie überraschenderweise auch in der Musikszene einen Hit und experimentierte seitdem weiterhin mit ihrem musikalischen Talent herum. Erst 2012 erschien jedoch ihr Debütalbum I Thought I Was an Alien. 2015 folgte ein weiteres und jetzt, fünf Jahre später, steht Soko mit Feel Feelings wieder auf der Matte, und zwar mit überraschendem, neuem Material.
Mittlerweile wohnt die Künstlerin mit ihrem Sohn Indigo Blue und ihrer Partnerin in Los Angeles. Auf ihrem neuen Album Feel Feelings behandelt sie ein sehr einfaches und gleichzeitig unheimlich komplexes Thema. Menschliche Gefühle. Jedes der 12 Lieder behandelt eine andere Situation zwischenmenschlicher Verhaltensweisen. Sie benutzt diese Art der musikalischen Verarbeitung dann um ihr eigenes Verhalten besser reflektieren zu können, wie sie in einem Interview verriet. Das Album geginnt mit Are You a Magician? Ein spaciger Indie-Pop Track der die Illusion einer letztendlich doch nicht perfekten Beziehung behandelt. Das magische Musikvideo zeigt Soko in glamouröse Gucci-Gewänder gewickelt. Eine Goth-Variante von Alice im Wunderland, bei der niemand geringeres als Gia Coppola Regie geführt hat. Looking for Love ist, dank der catchy Melodie und dem verträumten Refrain, eines der Highlights des Albums. Mit Oh To Be A Rainbow, das pünktlich zur Pride erschienen ist, hat Soko zudem eine Queere-Hymne geschaffen. Auf die starke erste Hälfte des Albums folgt eine etwas schwächere Zweite. Don´t Tell Me to Smile bringt noch die Melodik der ersten Hälfte mit sich. Die Instrumente verschmelzen miteinander. Ihre Stimme variiert zwischen verzerrten Tiefen und zitternden Höhen.
Feel Feelings schafft eine ganz eigene Stimmung. Keines der Lieder jagt den Puls besonders hoch, aber die surreale Stimmung regt zu psychedelischen Tagträumen an und ihre poetischen Texte sollte man sich genauer anschauen. Im Gegensatz zu älteren Tracks wie We Might Be Dead Tomorrow, die bestimmten Schemata folgen und so auch eine große Fangemeinde bekamen, ist Sokos neuestes Werk anspruchsvoller und mutiger. Letztendlich kann man nur hoffen, dass die 34-Jährige die Früchte ihres Mutes pflücken kann und uns auch in der Zukunft weiterhin mit Musik verwöhnen wird.
Soko – Feel Feelings
VÖ: 10. Juli 2020, Because Music
www.sokothecat.com
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