Foto-© Toby Coulson
Mit ihrem zweiten Album Open schaffte das türkisch-deutsch-schweizerische Duo Grandbrothers endgültig den Sprung in die hohen Gefilde der hiesigen Neoklassik-Spitze. Drei Jahre später kündigen der Pianist Erol Sarp und der Produzent/Audio-Softwareentwickler Lukas Vogel heute nun mit All The Unkown ihr drittes Album für den 15.01.2021 via City Slang an und wagen damit den Sprung ins Unbekannte, haben sie damit doch die selbstgewählten Beschränkungen ihres früheren Set-Ups hinter sich gelassen!
Die beiden stellen auf ihrem neuen Album wieder Vergangenheit und Zukunft einander gegenüber und wagen sich mit einem Konzertflügel, einer selbstgebauten, computergesteuerten Apparatur und einem neuen Sinn für Freiheit weiter in die Weiten des Kosmos der elektronischen Musik vor. “Wir wollten die schöne und romantische Klaviermusik hinter uns lassen”, erklärt Sarp, dessen Affinität zu Clubmusik schon immer einen Einfluss auf sein Songwriting hatte. Wer genau hinhört, kann ein Oldschool Hip-Hop-Beat zusammen mit einem melodischen Klavier fusionieren hören – oder spüren wie eine Spur Techno blitzschnell vorbeizieht. Und trotzdem haben die beiden ausschließlich Klänge verwendet, die ihren Ursprung im Klavier haben. Diese Klänge und Samples werden mit Hilfe einer von Vogel gebauten Mechanik generiert, gesammelt, dann extrahiert, verarbeitet und über ihre ursprüngliche Identität hinaus geformt, um fremdartige Bleeps, Beats und Töne zu erzeugen. Diese ungewöhnlichen Sounds mit den organischen Klavierklängen zu verschmelzen, ist das, was die Klangwelt von Grandbrothers ausmacht.
“Der Hauptunterschied im Vergleich zu den letzten beiden Alben besteht darin, dass wir uns die Regel gesetzt haben, dass alles was man hört auf dem Instrument in diesem Moment entstanden sein muss”, erklärt Vogel. “Aber jetzt, wo wir diese Regel verworfen haben, konnten wir auch viel am Computer produzieren oder aufnehmen, was letztlich bedeutet, dass wir mehr Schichten übereinander legen konnten. Uns hat interessiert, wie weit wir uns damit in Richtung elektronische Musik bewegen können.”, so Vogel.
Sarp fügt hinzu: “Bisher habe ich immer nur am Klavier gesessen und einfach gespielt, aber jetzt haben wir teilweise drei oder vier Klavierstimmen zusammen, die ich nicht auf einmal spielen könnte, da es zu viele Noten sind; Es wäre schlicht unmöglich, da ich nur zehn Finger habe. Diese neue Methode hat uns neue Welten eröffnet und viele weitere Möglichkeiten gegeben, Musik zu schreiben und zu produzieren“.
Den Titelsong gibt es als ersten Vorboten gleich auch schon!