Foto-© Danny Feng
Blickt man auf 2020 zurück, liegt jetzt schon Anfang November einiges an gesellschaftlich einschneidenden Ereignissen hinter uns. Neben Isolation und global-gesellschaftlicher Bewusstseinserweiterung bezüglich Rassismus, regen sich nicht nur Gedanken: Auch Zweifel, Hoffnungen und Diskurse, die zu einer neuen Realität kumulieren – die Welt ist nicht mehr, wie sie vorher war. Einen Weg durch dieses Dickicht bahnt sich die gerade erst erschienenen EP 3RD 3YE vom Berliner Duo Madanii & Llucid. Wir haben die beiden Musiker zum kurzen digitalen Schlagwort-Kurz-Interview gebeten – ihre Antworten zu unseren 5 Schlagworten gibt es hier!
– Kennenlernen:
LLUCID: Kennengelernt haben wir uns 2016 in einer Erstis Facebook-Gruppe unserer Uni. MADANII hat nach Tipps für gute Kopfhörer gefragt und ich habe mich daraufhin gemeldet. Dadurch hat es mich dann auch auf ihr Soundcloud-Profil verschlagen, wo ich ihr Sandcastles Cover von Beyoncé gehört hab. Als MADANII dann ein paar Tage später nach einem/r Producer*in gesucht hat, habe ich mich gleich bei ihr gemeldet. Seitdem machen wir zusammen Musik.
– Bandgründung:
MADANII: Ich habe LLUCID ziemlich direkt nach dem ersten Kennenlernen eine Demo von Wvtchmen geschickt, was dann auch der erste Song wurde an dem wir zusammengearbeitet haben, sowie die erste Single. Wir haben also von Anfang an zusammen Musik gemacht, aber bis wir uns offiziell als Duo bezeichnet haben, hat es doch nochmal ein paar Jahre, Reibereien und Selbstfindungstrips gebraucht.
– Im Studio:
LLUCID: …gibt es bei uns nicht. In der Regel entstehen all unsere Songs bei mir in der Wohnung in meinem Home-Studio oder dort, wo wir sonst so unterwegs sind. Um Songs zu produzieren brauchen wir eigentlich nur einen Laptop, ein Mikrofon und ein Interface. Ein Studio ist natürlich immer nice, aber die Flexibilität überall Musik machen zu können auch. Manchmal laufen wir einfach mit dem Handy rum und samplen irgendwelche Geräusche, wie zum Beispiel das Vogelzwitschern, das in Dandelion zu hören ist.
– EP-Produktion:
MADANII: Ist eigentlich genauso abgelaufen wie LLUCID beschrieben hat. Die Songs von 3RD 3YE sind über einen Zeitraum von drei Jahren an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Anlässen entstanden. Da wir ständig Musik machen, gibt es bei uns so etwas wie eine speziell vorgesehene Writing oder Studio-Phase nicht, wobei wir das auch mal interessant fänden. Die Phase, in der wir dann die Demos ausgesucht und finalisiert haben, ist genau in die Anfangszeit von COVID gefallen. Der Text von Don’t Come By ist beispielsweise zur der Zeit entstanden, sowie der Song Deinterlu und die finale Version von Dngr. Die Songauswahl und Narration der EP wurde insgesamt stark von unseren Gefühlen und Gedanken seit März/ April beeinflusst.
– Release-Tag:
MADANII: Wir versuchen uns nicht all zu sehr was daraus zu machen, aber Release-Tage sind schon immer emotional. Wir stecken so viel Herzblut und Arbeit in alles was wir machen und der Moment in dem wir das erste Mal Feedback von der Öffentlichkeit bekommen ist natürlich aufregend. Bei 3RD 3YE und vor allem der zeitgleich erscheinenden Single “Dngr” haben wir das Gefühl alles was uns wichtig ist und wofür wir als Menschen und Künstler*innen stehen musikalisch ausgedrückt zu haben. Auch das dazugehörige Musikvideo, was wir mit Hilfe vieler talentierter Berliner Künstler*innen auf die Beine gestellt haben, liegt uns extrem am Herzen.