Foto-© Zoe Jungmann
Die Stimme der Nürnbergerin Elena Steri ist dem ein oder anderen vielleicht schon im A Tale Of Golden Keys-Song Whirling aufgefallen – nun kehrte die Newcomerin zuletzt mit ihrer ersten Single beim Label Listen Records zurück. Ihre eigenen Songs sind wirkungsvolle Song-Miniaturen mit Tiefgang, die durch Elenas biegsame und zarte Stimme einen Platz nah am Herzen einnehmen, ohne dass es an Lautstärke bedarf. In Heavy Rotations scheint Elena Steri direkt neben einem zu stehen und singt einem Zeilen wie “What if you poked me in the chest and your finger broke like you were cracking” direkt ins Ohr. Wir sind verzaubert und wollten mehr wissen – drum gibt es nun alles Wissenswerte über Heavy Rotations in unserer about the song-Reihe:
Die ersten Ideen für Heavy Rotations kamen mir immer wieder und wieder in vorherigen Songs in Form von Textfetzen, die ich unterbewusst immer wieder ausgrub, aber nie verwendete. Genau wie auch in dem fertigen Song ging es im Prozess des Schreibens um wiederkehrende Gefühle und Gedanken, die sich in einem selbst wahr, aber schwer anfühlen. Ich haderte lange mit der Instrumentierung, bis ich mir letztes Jahr kurz vor Weihnachten Kalimba schenkte. Danach schrieb ich den Text und das Gerüst innerhalb von 20 Minuten.
Danach habe ich den Song mit in die Produktion mit Jan Kerscher genommen und mit ihm ausgebaut, denn anfangs gab es nur die Kalimba und viele Stimmen. Das wunderschön kreiselnde Vibraphon in der Bridge des Songs ist der Verdienst von Joda Foerster, der eigentlich als Schlagzeuger für die komplette Produktion gebucht war, sich aber eine Woche zuvor den Arm gebrochen hat und trotzdem etwas beitragen wollte. Das Musikvideo zu Heavy Rotations hat meine talentierte Freundin Maren Sosada gezeichnet und animiert. Marens Video verbildlicht einen verschrobenen Traum, den ich als Kind oft hatte. In dem Traum stehe ich einer Person gegenüber, die mich antippt und dann, gefolgt von mir, zu Staub zerfällt. Der Staub in dem Traum ist für mich etwas so Wiederkehrendes wie der Staub auf dem Bücherregal in meinem Zimmer, den ich wegwische und kurz darauf trotzdem wieder auffinde. Genau wie alle Angst- und Erschöpfungsgedanken als auch der Erwartungsdruck der sich aufbaut, sobald man sich mit seiner Musik auf eine Bühne stellt. Als ich klein war, habe ich immer meine Fantasie eingesetzt, um belastenden Gedanken zu entfliehen. Aus diesem Grund war es mir auch wichtig, dass die Rotation als auch die Magie, die ich mit dieser Art Realitätsflucht verbinde, am Ende zu hören und zu sehen ist.
Heavy Rotations handelt für mich von der Angst vor dem Erwachsenwerden als ein nicht endender Prozess, aber auch von der Flucht in den eigenen Kopf. Und von der Macht der Vorstellungskraft eines Kindes, das noch alles hinterfragt.