Foto-© Kamila K Stanley
Sometimes I feel your body rush past me at night, ah
Sometimes I see your eyes when a stranger looks in mine, ah
Taste the morning blues, hear the birds hum, ooh
Sounds a bit like you
I feel the afternoon, red songbirds hum, ooh
Feels a lot like you
(Laurel – Sometimes)
Für die britische Musikerin Laurel Arnell-Cullen – besser bekannt als Laurel – standen die vergangenen Monate im Zeichen einer bemerkenswerten Veränderung. Durch den Beginn ihrer frühen musikalischen Karriere mit Klavier und Streichern für Filmmusik-Produktion und das Vorführen eigener Songs in den lokalen Bars Southamptons, entwickelte sich Laurels Klang in die Richtung eines folkigen Indie-Pop-Sounds – gitarrenlastig, stellenweise düster, und stets durch eine kraftvolle Stimme getragen. So zuletzt vor allem auf ihrem Debütalbum Dogviolet aus dem Jahr 2018 zu hören, welches Laurel in ihrem eigenen Homestudio selbst aufnahm und produzierte.
Mit dem Umzug von England nach Amerika ins sonnige Los Angeles fand die 26-Jährige nun vor allem eines: neue Inspiration für ihr musikalisches Schaffen. Die vielseitigen Eindrücke eines Roadtrips sowie neue Freunde und Bekanntschaften fließen in Laurels von Chrome Sparks produzierte EP Petrol Bloom ein – der erste Teil eines zweiteiligen EP-Projekts.
So erwacht das Eröffnungsstück Scream Drive Faster von schwebenden Synthesizern getragen, während sich Laurels Gesang federleicht über Dance-Beat und funkelnde Melodien legt. Hinzu findet sich eine wie von Chris Rea gespielte typisch unbeschwerte E-Gitarre. Kalifornische Strände und Sonnenuntergänge passen hier wunderbar ins Bild. Glitzernd und mit viel Gefühl für eine retro-futuristische Produktion geht es mit Best I Ever Had weiter – funky Basslines treffen auf wohlgesetzte schimmernde Tasteninstrumente. Und immer wieder kraftvoll und dabei doch so sanft Laurels einzigartige Stimme, die den Songs ihre gedankenversunkene Tiefe verleiht und auch mal an Florence + The Machine erinnert. Auch die weiteren Stücke der EP folgenden einem gelungen Mix aus Retro-Sounds und stilvollem Pop in Richtung Zukunft: das von einem flüsternden Arpeggio untermalte Appetite oder das sich mehr auf Keyboard- & Snythieklänge stützende When You’re Walking Away. Vielleicht fällt so erst beim zweiten oder dritten Hördurchlauf auf, wie bittersüß und gekonnt Laurel hier Themen wie Liebe und Verlust verpackt – umso spannender entfaltet sich diese EP über die Zeit und weckt das Interesse auf den zweiten Teil.
Laurel – Petrol Bloom
VÖ: 3. Dezember 2020, Communion
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