Foto-Credit © Sony Music
I was born to run, I don’t belong to anyone, oh no
I don’t need to be loved by you (by you)
Fire in my lungs, can’t bite the devil on my tongue, oh no
I don’t need to be loved by you
See my lips on her mouth, everybody’s talking now, baby
Ooh, you know it’s true, yeah
That I was born to run, I don’t belong to anyone, oh no
I don’t need to be loved by you (loved by you)
(Miley Cyrus – Midnight Sky)
Miley Cyrus is back – Die 28jährige Sängerin hat nun ihr siebtes Studioalbum namens Plastic Hearts veröffentlicht, auf dem sie endgültig musikalisch zu sich selbst gefunden hat. Denn Cyrus glänzt hier mit Rockstimme und 80er Nostalgie. Das aktuelle Album war eigentlich ganz anders gedacht. 2019 plante die Amerikanerin drei EPs als Trilogie, die schließlich in das Album She Is Miley Cyrus resultieren sollten. Widmete sich die Sängerin 2017 mit Younger Now, weniger erfolgreich, dem Country, sollte das neue Album wieder mehr R’n’B und Pop sein. So wie das Leben spielt, kam es anders. Letztes Jahr trennte sich Miley Cyrus von ihrem Ehemann Liam Hemsworth, daher reflektieren die neuen Songs nicht mehr ihre aktuellen Emotionen. So entstand eben Plastic Hearts – und das zum Glück. Dass die frühere Skandalfrau (man erinnere sich an das Video zu Wrecking Ball) ein musikalisches Chamäleon ist, beweist sie nun für allemal.
Plastic Hearts ist eine Power-Ode an den Rock/Pop der 80er Jahre, inklusive Ikonen dieser Zeit wie Billy Idol und Joan Jett. Auf der digitalen Version finden sich sogar noch ein Remix von Midnight Sky mit Stevie Nicks sowie Cover von Blondies Heart of Glass sowie von Cranberries Zombie. Cryrus rotzige Rockstimme kommt hier auf ihre volle Kosten. Klang sie auf den Popstücken vergangener Platten immer zurückhaltend, zeigt die Sängerin auf Plastic Hearts nun ihr ganzes Können.
“I was born to run, I don’t belong to anyone”, singt sie auf der ersten Single Midnight Sky, eine leidenschaftliche Discopop-Nummer. Miley Cyrus schmeißt jetzt ihre eigene Show. New Wave, Glamrock, Disco und Synthiepop geben den Ton an. Night Crawling ist eine Rockhymne, auf dem Cyrus und Billy Idol ihr Bestes als Dark Duo der 80er geben. Lederjacken und Biker Boots dürften in einem Musikvideo nicht fehlen. Prisoner gibt sich ganz dem Disco hin und erinnert an Physical von Olivia Newton-John. Dua Lipa, die mit ihrer Platte Future Nostalgica ebenfalls dem Discopop Tribut zollt, ist hier als passende Duett-Partnerin vertreten, wenngleich Cyrus sie gesanglich völlig in den Schatten stellt. “But if you’re looking for stable, that’ll never be me, if you’re looking for faithful, that’ll never be me”, singt sie auf der Ballade Never Be Me. Starke Vibes von Songs à Roxette oder Cyndi Lauper. Auch Angels Like You ist eine starke Country-Ballade, auf der Cyrus ihre geschiedene Ehe verarbeitet.
Auch wenn sie auf Plastic Hearts verschiedene Genres mischt, bleibt sie dem Pop als Grundgerüst weiterhin treu. Es scheint so, als habe sie nun ihr reifstes Album aufgenommen, auf dem sie ihr ganzes Talent präsentiert. Einst Disneystar, dann Skandalnudel, jetzt Rockstar – Miley Cyrus ist weit gekommen, in dem sie sich immer neu erfand. Aus dem Pop ist die Amerikanerin jetzt nicht mehr wegzudenken.
Miley Cyrus – Plastic Hearts
VÖ: 27. November 2020; Ariola (Sony Music)
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