Bands To Watch 2021 – PUMA BLUE


Foto-© Netti Hurley

Wie heißt es so schön bei Dinner For One jedes Jahr zu Silvester: „Same procedure as every year!“ Der Mensch ist halt ein Gewohnheitstier…und so sind wir! Gutmenschlich, gefangen in den Zwängen der ständigen Wiederholung! Aber hey, bei uns bedeutet das im Bezug auf den Jahresbeginn auf Bedroomdisco.de, dass wir nach dem Blick zurück, in Form unserer Bestenlisten, unsere Glaskugel bemühen und alljährlich versuchen ein paar gewagte Aussagen zu tätigen, welche Bands und Künstler in den kommenden Monaten unsere Gehörgänge in steter Regelmäßigkeit beglücken werden. Ausverkaufte Konzerte und weltweiter Ruhm inklusive, oder so ähnlich…in Kurzform: unsere Bands To Watch 2021!

Natürlich wagen wir – wie wir es uns insgesamt bei Bedroomdisco zur Aufgabe gemacht haben – dazu gerade auch einen Blick in die Nische, auf das, was sich abseits des Mainstreams tut. Mit bisher zwei EPs, einigen Singles, einem abgespeckten Live-Album sowie einigen wenigen Shows hat sich der englische Multiinstrumentalist, Sänger und Produzent Jacob Allen als Puma Blue Stück für Stück einen Platz an der Sonne unter den spannendsten Newcomern aus UK derzeit erspielt – zu Recht wie sein am 5. Februar erscheinendes Debütalbum In Praise of Shadows zeigt! Trübe Late-Night-Vibes flimmern durch die Produktionen, gepaart mit der Zärtlichkeit seines Gesangs, wenn er Trost in seiner Isolation sucht und beginnt, neue Perspektiven auf Verlust, Liebe und alles was dazwischen liegt zu werfen. Mühelos verschmelzt der Brite dabei Shoegaze-, Jazz- und Blues-Einflüsse zu einem ganz eigenen Sound, der mit D’Angelo-artigen Gitarren und James Blake-Versatzstücken zu verzücken weiß.

“It’s about finding light in darkness – and realising that it’s what got me here today”, erzählt Puma Blue. “The balance of light and dark, the painful things you have to heal from or accept, that bring you through to a better place.” Thematisch beschäftigt sich Puma Blue mit Perspektiven auf Verlust, Liebe und allem, was dazwischen liegt. In den Lyrics zur Single Snowflower setzt sich Puma Blue zum Beispiel damit auseinander, für sich selbst anzuerkennen, in der Vergangenheit schwer emotional verletzt worden zu sein. Jedoch thematisiert der Brite auch eigene Fehler und das Bedauern, andere Personen ebenso stark enttäuscht zu haben. Verzerrte Vocals und warme, zurückhaltende Streicher winden sich dabei um den geloopten, fast schon hypnotischen Lo-Fi-Beat.

Der Song Velvet Leaves beschäftigt sich mit dem Selbstmordversuch seiner Schwester in 2015, wie er erklärt: “It was a lot to process personally and for us as a family. I always wanted to deal with it in song but I never had the language, lyrically or musically, to grapple with such a complex issue. Then last year, I realised I finally had a way of dealing with that.” sagt Allen. “I’d like to think it ended up being a hopeful song, about the beauty of the way she got through it, and we all got through it. But there are definitely elements of the song which are just about how dark that veil is.”

Sein Album soll dem Hörer dabei helfen, Kraft aus schmerzlichen, traurigen oder einsamen Momenten zu schöpfen und lädt dazu ein, sich seinen Gedanken hinzugeben und Gefühle aktiv zuzulassen – also so etwas wie das musikalische Seelen-Pflaster zum diesjährigen Lockdown-Blues!

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Dominik

Bedroomdisco-Gründer, Redaktions-Chef, Hans in allen Gassen, Golden Leaves Festival Booker, Sammler, Fanboy, Exil-Darmstädter Wahl-Hamburger & happy kid, stuck with the heart of a sad punk - spreading love for great music since '08!

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