Bedroomdisco Alben Top 50 – 2020!

Waxahatchee © Molly Matalon

„39-30“

 

39. Fleet Foxes – Shore

Unverhofft kommt oft – umso mehr, wenn die ganze Welt gezwungenermaßen während einer Pandemie im Lockdown zuhause sitzt und sich mal mehr, mal weniger langweilt. Da kann schon mal das ein oder andere Album entstehen – und natürlich auch unangekündigt erscheinen! So auch im Falle von Shore, dem neuen, vierten Album der Fleet Foxes, das im September urplötzlich ohne große Vorwarnung erschienen ist und während des vorangegangenen Lockdowns in Hudson (NY), Paris, Los Angeles, Long Island City und New York City entstand. Inspiration zog Frontmann Robin Pecknold dabei aus seinen musikalischen Helden Arthur Russell, Nina Simone, Sam Cooke, Emahoy Tsegué-Maryam Guebrou und einigen mehr, die seiner Ansicht nach das Leben im Anblick des nahenden Todes feierten.

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38. The Teskey Brothers – Live At The Forum

Bei der all der Konzertsehnsucht von 2020 verwundert es kaum, dass auch ein Livealbum den Weg in unsere Top 50 gefunden hat. Und noch weniger verwundert es, dass es das Konzertalbum der australischen Blues-Rocker The Teskey Brothers ist, verzauberten die Herren mit ihren beiden vorangegangenen Studioalben Half Mile Harvest und Run Home Slow, sowie bei ihren bisher durchweg ausverkauften hiesigen Tourstops doch Nonstop. Blues, Rock und Soul mit Retro-Vibe, eine Gänsehautstimme, sowie eine Set-Liste für Einsteiger und Fans, bestehend aus den bisherigen beiden Alben – ein großes Trostpflaster und ein besonderes Livealbum!

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37. Kylie – Disco

Und noch eine Disco-Pop-Ikone sorgte in 2020 mit ihrem mittlerweile 15. Album für ordentlich Euphorie: Kyle Minogue! Produziert in Mitten der Pandemie wirkte sich das sowohl auf die Anmutung der Songs aus, als auch auf den Produktionsprozess, arbeiteten die Beteiligten Musiker und Produzenten größtenteils von anderen Orten aus, was auch dazu führte, dass Kylie die Vocals auf einigen der Tracks zu Hause selbst produzierte. Trotz aller Hindernisse entstand ein funkelndes Sammelsurium an eingängigen Hits, die häufig auch mit introspektiven Tiefgang aufwarten.

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36. Ambrose Akinmusire – on the tender spot of every calloused moment

Der amerikanische Trompeter Ambrose Akinmusire gilt als einer der zurzeit wichtigsten jungen Jazzmusiker weltweit. Neben seiner hochindividuellen Spielweise und seinem Talent für komplexe Melodien verbindet er mit seiner Musik klare gesellschaftliche und politische Statements. Auch auf seinem fünften Blue Note-Album ist der Hintergrund vieler seiner Songs gesellschaftliche Spaltung und Rassismus.

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35. A Tale Of Golden Keys – The Only Thing That’s Real

A Tale Of Golden Keys The Only Thing That's Real Cover

Hinter dem Namen A Tale Of Golden Keys stecken die drei Freunde Hannes Neunhoeffer, Florian Dzialjo und Jonas Hauselt. Im beschaulichen Ort Eckersmühl (irgendwo in Franken) verschanzte sich die Band und nahm ihr aktuelles Werk auf. Es ist das erste Album, welches sie komplett selbst aufgenommen haben. Mit ihrem Sound befreien sie sich von jeglichen Konventionen, schlagen neue Wege ein und folgen ihrem Musiker-Herz. Eine Entdeckungstour durch das Land der Musik, vorbei an verschiedenen Genres und Emotionen. Ein Ziel gibt es nicht – muss es aber auch nicht. Alles, was ihnen auf ihrer Reise begegnet, wird begierig aufgesogen und schließlich verarbeitet.

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34. Lauv – How I’m Feeling

Er ist einer der aufregendsten Newcomer des Pops und veröffentlichte mit How I’m Feeling einen Debütalbum-gewordenen Einblick in die typische Quarter-Life-Crisis, inklusive spannenden Features mit Troye Sivan, Alessia Cara oder BTS. Was Lauvs Musik auszeichnet, ist, dass er offen über Mental Health singt und die Probleme, die damit einhergehen. Man könnte Lauvs Musik also als Sad Pop bezeichnen, da sie einerseits catchy, aber andererseits auch melancholisch ist. How I’m Feeling bildet nun das Sammelsurium für das Erlebte aus den vergangenen Jahren. Insgesamt 21 Tracks erzählen von Liebe, Herzschmerz, Einsamkeit und Lebensperspektiven.

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33. Bruce Springsteen – Letter To You

Sechs Jahre mussten Bruce Springsteen-Fans auf ein neues Album des Altmeisters mit der E Street Band warten – am 23. Oktober erschien dann endlich mit Letter To You das 20. Studioalbum des legendären Songwriters. Und es beinhaltete selbst für Springsteen nach mehr als vierzig Jahren als Recording Artist noch Neuerungen, wurde es doch komplett live im Studio eingespielt, ohne jeglichen Overdubs und in nur fünf Tagen. Die Direktheit der Aufnahmen und der auditive Druck, der durch das Live-Recording entstand, spricht für sich und belohnt die Springsteen-Fans mit einem seiner besten Rock-Alben bisher!

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32. Sorry – 925

925 von Sorry ist ein kluges Album, weil es zwar (auch) nach klassischen Gitarren-Chorus-Liebe-Maßstäben funktioniert, sich aber in seinen besten Momenten mit Leichtigkeit daraus befreit. Gleichzeitig ist es ein beeindruckend ausgefuchstes Debüt, mit dem Indie-Rock endlich im digitalen Zeitalter angekommen zu sein scheint. Egal in welchem Format – die Erwartungen an einen Nachfolger liegen hoch.

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31. Angel Olsen – Whole New Mess

Angel Olsen - Whole New Mess Albumartwork

Whole New Mess von Angel Olsen ist die Schwesternplatte von All Mirrors, die vor etwas mehr als einem Jahr erschienen ist. Neun der elf Songs finden sich – teilweise unter anderen Titeln – auch auf dem opulenten Vorgängeralbum wieder, das jedoch nach den Aufnahmen von Whole New Mess entstanden ist und lediglich zuerst veröffentlicht wurde. Es ist ein Album, das Einblick in die tiefe Emotionalität von Musik gibt und davon erzählt, wie wichtig der Moment und die Umstände des Recordings für die Stimmung der Platte sind. Es kehrt heraus, wie brillant das Songwriting von Angel Olsen ist. Und lässt trotz aller Traurigkeit auch Hoffnung zurück, dass jedes Ende auch ein Anfang ist: „When it all fades to black, I’ll be gettin’ back on track / Back to my own head, cleared out, ’til the time comes.”

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30. Kevin Morby – Sundowner

Sundowner ist eine melancholische und poetische Versenkung in die abenddämmernden Stunden im nordamerikanischen Naturidyll des mittleren Westens. Dabei gelingt es dem Album, die räumlichen Stimmungen in musikalische Welten zu versetzen, die faszinieren, berauschen und die man nur ungern wieder hinter sich lässt. „Sundowner is my attempt to put the Middle American twilight —  its beauty profound, though not always immediate —  into sound“, sagt Kevin Morby selbst über sein Projekt. Das ist ihm in wirklich authentischer Weise gelungen.

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Dominik

Bedroomdisco-Gründer, Redaktions-Chef, Hans in allen Gassen, Golden Leaves Festival Booker, Sammler, Fanboy, Exil-Darmstädter Wahl-Hamburger & happy kid, stuck with the heart of a sad punk - spreading love for great music since '08!

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