TASH SULTANA – Terra Firma


Foto-© GG McG

And I don’t have to define by the sexes, oh
And I don’t have to get down with none of that bullshit
XY’s, and exes, no
But you’re crossing your T’s and you’re dottin’ your I’s
I’m staring right in those deep blue eyes
You always had a moment for me when I needed to run and hide.
So let the rain fall down on me
See the sunshine passes through the clouds
All around me like it should bе, should be, should be
It’s so lovely likе it should be, should be, should be
Sweet and dandy like it should be, should be, should be

(Tash Sultana – Sweet and Dandy)

Mit dem Album Terra Firma hat Tash Sultana nach dem kometenhaften Aufstieg versucht, die Füße wieder auf den Boden zu kriegen. Weg von Schnelligkeit und Stress und hin zu Ruhe, Alltag und Familienleben. Erstmals hat sich Tash für Kollaborationen auf dem Album entschieden und sich besonders viel Zeit genommen, um im eigenen Studio jeden Track eigenständig zu produzieren. Eine kleine Vorwarnung darf jedoch geäußert werden. Wer nämlich hinter dem bunten Albumcover außerirdische, psychedelische Tracks erwartet wird überrascht sein. Die neuen Tracks gehen schneller ins Ohr, mischen Jazz, Pop, Country, R´n´B und ab und an rutscht eine gelungene Ballade dazwischen.

Nach den sehr poppigen im Voraus veröffentlichten Tracks wie Pretty Lady verleiht der Opening-Track Musk dem Album ein neues Gesicht. Man erkennt Tashs Anfänge wieder, diesmal jedoch gepaart mit etwas mehr Soul, Funk und Groove. Gezielte Drums und Piano geben Crop Circles einen angenehmen jazzigen Vibe. Tashs flüsternde Vocals spiegeln, auch wenn die Instrumentals etwas luftiger geworden sind, die melancholischen, tiefgründigen Gedankengänge wider. Verspielt werden Trompete und Synths eingesetzt. Wie vorangekündigt bewegt sich Tash mit Greed, Beyond The Pine und Pretty Lady stark in Richtung Pop, was auch gut gelingt.

Dream My Life Away holt nun nostalgische und eventuell verängstigte Fans wieder zurück ins träumerische Dasein. Josh Cashman unterstützt die atmosphärische Ballade, bis der Gesang von gefühlvoller E-Gitarre à la Tash abgelöst wird.

Zurücklehnen ist angesagt und Vorfreude auch, denn auch Maybe You´ve Changed zeigt eine ganz neue Seite von Tash. Die Klavier Ballade überzeugt besonders mit den zarten vibrato Momenten und der unschlagbar klaren Kopfstimme Sultanas. Auch Coma behält das ruhige Tempo bei. Die Country Gitarre führt den Zuhörer durch das Outback Australiens und die Synths zaubernd den Sternenhimmel herbei. Das Album nimmt mit Sweet and Dandy und Willow Tree wieder etwas Schwung auf. Funkige Synths und wunderbar groovige Baselines erweisen sich mal wieder als besondere Stärke Tashs. Zu Ende geht das Album jedoch wieder sanft. Zart und bestimmt schaffen Let The Light In und I Am Free eine Atmosphäre, die gerne bis in alle Ewigkeit anhalten könnte.

Terra Firma ist das erste Album von Tash Sultana, das den virtuosen, jammenden Charakter abgelegt hat. Es wirkt selbstsicherer, überlegter und strukturierter. Sicherlich ist das für manche Fans nicht unbedingt eine gute Entwicklung. Aus der Sicht eines kunstschaffenden Menschen bedeutet es aber wahrscheinlich viel eher Beständigkeit, Wachstum und Zufriedenheit und wem wünscht man diese Stimmungslagen nicht.

Tash Sultana – Tera Firma
VÖ: 19. Februar 2021, Lonely Lands Records
www.tashsultana.com
www.facebook.com/tashsultanamusic

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Lea Kleisinger

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