Die Herren von black midi wissen was einen guten Höllenritt ausmacht – zumindest lässt ihr neues Lebenszeichen und gleichzeitig der erste Vorbote aus ihrem Zweitwerk Cavalcade, das am 28. Mai via Rough Trade Records erscheinen wird, erahnen wie viel überbrodelnde Energie die britische Rock-Hoffnung zu erzeugen vermag! Seit ihrem Debütalbum Schlagenheim gilt die Band als energetische Frischzellenkur für das altehrwürdige Rock-Genre und als spannendste der jungen Szene-Bands. Das neue Album dient nun als weitere Standortbestimmung einer immer getriebenen jungen Band, die sich nicht auf dem bisher erreichten ausruhen will.
Die Bedeutung des Titels beschreibt eine feierliche Prozession, wie eine königliche Parade und black midi sehen ihr neues Album als Ansammlung aus übermenschlichen Persönlichkeiten an: vom gefallenen Kult-Führer, über einen antiken Leichnam, der in einer Diamanten-Mine gefunden wurde, bis zur legendären Sängerin Marlene Dietrich streift die Band diese. Geordie Greep, Gitarrist und Haupt-Sänger der Band erklärt die fundamentalen Pfeiler von Cavalcade: “A big thing on this album is the emphasis on third person stories, and theatrical ones at that.” Cameron Picton, seinerseits innovativer Bassist und Teilzeit-Sänger, stimmt zu: “When you’re listening to the album you can almost imagine all the characters form a sort of cavalcade. Each tells their story one by one and as each track ends they overtake you, replaced by the next in line.” Energiebündel und Drummer Morgan Simpson fügt hinzu: “Enjoy it, live with it, spend some time living in it.” Abschließend beschreibt Geordie: “The emphasis when we were making and sequencing Cavalcade was to make music that was as dramatic and as exciting as possible. The flow has the feel of a story, which is rewarding to listen to.”
Musikalisch bedient sich die Band, die seitdem das Gründungsmitglied Matt Kwasniewski-Kelvin Anfang 2020 verkündete, dass er eine Pause von der Band benötige, um sich um seine mentale Gesundheit zu kümmern, als Trio agiert, an einer ganzen Latte von Einflüssen und Genres. Zumindest aber an Versatzstücken von Rock über Jazz, Hip Hop, elektronische Dance Musik, Klassik, Ambient bis Prog. Wobei ihr Ethos dabei sehr simple ist, wie Geordie erklärt: “We just combine lessons learned from all of this music to make something that’s very interesting to listen to and something that is brand new.” Auf die Frage, ob man sich bei all diesen Einflüssen auch verlieren könnte, erwidert er: “If you worry about that before you start you’re limiting yourself. You have to try because you could either end up with a madman’s breakfast or you could end up with a fantastic kaleidoscope and the only way to find out which one it’s going to be is to try. If you fail, so what? Try again.”
Angestoßen durch die Veränderungen im Band Line-Up, versuchte man auch für die Produktion einen neuen, ambitionierteren Ansatz, wie Geordie sagt: “It’s easy to get wrapped up in the improvisation myth of divine intervention, that if a song doesn’t happen in the room naturally without it being guided by someone specifically, when we’re all just feeling the vibe, then it’s not proper and it’s not pure. That’s kind of a dangerous thing because you end up never trying something different, or you just abandon an idea if it doesn’t work at first because you’re always waiting for that thing to arrive perfect. This time there was more of an emphasis on hard work.”