Serious face cos it’s really a race
Trying to stabilise while my health deteriorates
My fever leaves me a delirious state
Now I’m growing weary of fakes, here to replace
They cheer me and wait, until they hear a mistake
I don’t wanna lose my drive so I’m steering away
Plus I got a call saying that her period’s late
So I’m opening my calendar and clearing the dates
It’s fate, I’m just a battler, too black to be tatted up
A hunter and gatherer, lunge if you’re bad enough
Been thrown downstairs I clung to the banister
I used to have it rough, saw my plan erupt
Now I’m on the settee playing 3 months of Soul Calibur
I missed brekkie need lunch for the stamina
Young and dumb like a man in love (love)
Meant to vote (do the ballot) but
I’d rather see the planet crushed, Organic Rust
Can it just…
…all turn to organic rust?
(Alfa Mist – Organic Rust)
Mit Bring Backs erscheint Alfa Mists erste Veröffentlichung bei ANTI-Records. Zuvor produzierte er seine zwei hochgelobten Alben selbst unter dem eigenen Label Sekito. Mittlerweile nimmt der Londoner Künstler sich Hilfe, wo ihm bewusst ist, dass es andere vielleicht ein Ticken besser können als er selbst. Dazu gehört seine Arbeit mit einem Streicherquartett und der Aufnahme seines Songs Confliction mit dem London Contemporary Orchestra. Aber was macht Alfa Mist eigentlich mittlerweile für Musik? Von seinen Ursprüngen als Grime- und Hip-Hop Produzent ist er abgekommen und hat sich vor einiger Zeit in die turbulente und geschichtsträchtige Welt der Jazzmusik gestürzt. Als autodidaktischer Pianist arrangiert er mithilfe seiner Mitmusiker und Rap-Einlagen Lieder, die Jazz, Hip-Hop und Soul gekonnt vereinen. Seine Schaffenskraft hört jedoch nicht bei der Musik auf. Sein kultureller Anspruch und die klaren politischen Ansichten verdeutlicht der Londoner in seiner Zusammenarbeit mit niemand geringerem als Johnny Pitts (AFRØPEAN), der ihm bei den visuellen Aspekten des Albums unter die Arme gegriffen hat. Und wenn das noch nicht grandios genug wäre, hat Alfa Mist sich auch noch die Lyrikerin Hilary Thomas ins Boot geholt, die die neun Tracks des Albums durch ein bemerkenswertes Gedicht ineinander verflechtet.
Aber jetzt zum Album selbst. Auffällig ist die teilweise dominante E-Gitarre, die die ursprünglich vom Piano beherrschten Melodien übernimmt. Mit Teki beginnt das Album treibend und aufwühlend. Rhythmische Drums werden von einer wallenden Gitarre vervollständigt und von virtuosen Bläsern gegen Ende abgelöst. Mit People (feat. Kaya Thomas-Dyke) wird das Album etwas ruhiger. Mind The Gap (feat. Lex Amor) ist ein atmosphärischer Track mit grandiosem Flow. Die entfernten Bläser gehen in Run Outs über und werden präsenter. Verspielt tänzeln die Melodien über zu Last Card (Bumper Cars). Jeder Track ist in sich vielschichtig und harmonisch, virtuos, aber zugänglich. Attune versetzt den Hörer in eine enge, laute Jazzbar, Once A Year ist ein kurzes Streicher Interludium und ergreift mit seiner Melodik. Mit Organic Rust geht das Album wunderschön zu Ende und man kann Alfa Mist noch einmal als Vokalist genießen.
Bring Backs ist ein rundum gelungenes Album, das die alte Welt des Jazz mit der Neuen verbindet. Dabei verschwimmen die Grenzen so stark, dass eigentlich nur die nuancierten Vocals Moderne schreien. Letztendlich beweist Alfa Mist auf ein Neues, dass er eine der spannendsten Stimmen der blühenden Jazzszene Großbritanniens ist und auch bleiben wird.
Alfa Mist – Bring Backs
VÖ: 23. April 2021, ANTI-RECORDS
https://alfamist.bandcamp.com
www.facebook.com/alfamist