Die in Südafrika geborene und in London lebende Baby Queen, gebürtig Bella Latham, bestätigt ihren Ruf als radikale Anti-Heldin und Umkremplerin der Poplandschaft! Und zwar mit ihrer neuen Single Dover Beach, die heute bei uns Premiere feiert! Der Nachfolger von These Drugs und Raw Thoughts ist ein großformatiger Song, der klanglich irgendwo zwischen Anflügen von The 1975 und dem optimistischen Dreampop von M83 angesiedelt ist. Inhaltlich geht die neue Single auf einen Kurztrip nach Dover zurück – einen persönlichen Sehnsuchtsort, den sie schon immer sehen wollte, bis es im Oktober 2020 dann endlich soweit war: „Schon in der Schule war ich absolut besessen von diesem Gedicht namens Dover Beach von Matthew Arnold. Ich musste diese Kreidefelsen von Dover einfach irgendwann selbst sehen. Im Oktober bin ich dann alleine hingefahren, um dort an neuen Songs zu arbeiten“, berichtet sie.
„Tatsächlich habe ich die Melodie und den Text komplett dort geschrieben, wie ich so am Strand saß. Es geht darum, richtig krass verknallt zu sein in jemanden, und diesen Menschen einfach überall zu sehen, ganz egal wohin man auch schaut. Die Zeile ‘you stole the view of Dover Beach’ musste ich unterbringen, weil ich wirklich ein bisschen sauer darüber war, dass ich ja eigentlich den Strand bewundern wollte, aber dann die ganze Zeit an diese eine Person denken musste… Es geht also mal wieder um den Kampf mit der eigenen Unsicherheit – und darum zu akzeptieren, dass ich meinen Tagträumen und dieser Anziehungskraft auch dann nicht entkommen kann, wenn ich mich an einen anderen Ort begebe.“
Während die Debüt-EP Medicine der Newcomerin noch inhaltlich einer knallharten Sozialkritik entsprach, kehrte Baby Queen ihren Blick zuletzt vermehrt auf ihr inneres Gefühlschaos: „Das war quasi das Vorwort zu meinem Aufsatz“, sagt sie über die EP, „in dem ich schon mal all meine Anliegen und Überzeugungen umrissen habe. Dadurch bin ich jetzt sehr viel freier und kann auch einfach mal so einen Lovesong schreiben – ohne gleich das Gefühl zu haben, dass meine Musik zu seicht, zu oberflächlich sein könnte.“ Und weiter: : „Ich glaube, dass ich instinktiv bei Themen lande, die etwas Aufwühlendes haben, die einfach wehtun, und daraus will ich etwas machen, das verdammt noch mal schön und glücklich klingt.“