Bedroomdisco Top Alben – April

Foto-© Jonathan Kise

Alles andere als ein April-Scherz: hier kommen unsere liebsten Alben des Monats!

1. girl in red – if i could make it go quiet (VÖ: 30.04.)

Nachdem in 2019 ihre vorherigen EPs als Album unter dem Titel Beginnings zusammengefasst erschienen sind, kündigte die norwegische Newcomerin Marie Ulven, alias girl in red zuletzt endlich die Veröffentlichung ihres Debütalbums an! Entstanden ist es in kompletter Songwriting-Autonomie von girl in red, die das Album gemeinsam mit Matias Tellez auch co-produzierte und auch in 2021 weiterhin für außergewöhnliche Ohrwürmer sorgt, die inhaltlich, wie klanglich gewachsen sind, ohne aber den Charme und den Signature-Sound zu verlieren!

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2. Flyte – This Is Really Going To Hurt (VÖ: 09.04.)

Die drei britischen Schulfreunde von Flyte sind bekannt für ihre außergewöhnlichen dreistimmigen Harmonien und Melodien, mit Texten, die von literarischen Bildern durchdrungen sind. Und das wird auch bei ihrem neuen Album, das besonders von einer prägenden Trennung und deren Folgen von Trauer bis Akzeptanz, die Sänger Will Taylor erlebte, handelt, nicht anders sein. Der Titel ist eine Anspielung auf das Wissen, dass die Entscheidung, die man im Begriff ist zu treffen, das eigene Leben für immer verändern wird. Große Gefühle und große Melodien!

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3. Julia Stone – Sixty Summers (VÖ: 30.04.)

Nachdem es mehrfach verschoben worden war, erscheint nun auch im April endlich das neue Solo-Album von Julia Stone, die auf Sixty Summers kopfüber in die kosmopolitische, hedonistische Welt des nächtlichen, mondbeschienenen Pop eintaucht und ihre Folk- und Indierock Ursprünge hinter sich lässt. Es ist Stone in ihrer wahrhaftigsten und strahlendsten Form, eine verehrte Ikone, die endlich ihre lange, geheime Liebesbeziehung mit diesem pulsierenden und komplexen Genre teilt. Sporadisch aufgenommen zwischen 2015 und 2019, wurde das Album maßgeblich von Stones Hauptkollaborateuren Thomas Bartlett (alias Doveman) und der Grammy-Preisträgerin Annie Clark (bekannt als St. Vincent) beeinflusst und mitgeformt. Sie waren das symbiotische Paar, das Stone brauchte, um die Vision des Pops, die ihr vorschwebte zu verwirklichen. Die musikalische Bandbreite von Sixty Summers ist schwindelerregend groß; es ist meilenweit entfernt von Stones früheren Arbeiten und eine ganz eigene Welt für sich – eine surreale und atemberaubende neue Landschaft.

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4. London Grammar – Californian Soil (VÖ: 16.04.)

Und auch das britische Trio London Grammar beenden diesen Monat mit der Veröffentlichung ihres dritten Albums einen Verschiebe-Marathon. Seit 2013 sind London Grammar ein wichtiger Bestandteil der britischen Musikszene. Ihr Debütalbum If You Wait verkaufte sich in der Folge über zwei Millionen Mal und bescherte Hannah Reid (Gesang), Dan Rothman (Gitarre) und Dot Major (Drums, Electronics) neben diversen Auszeichnungen direkt einen Platz ganz oben auf Festival-Billings, in den Charts und der Gunst ihrer Fans. Auf ihrem neuen Album beschäftigt sich die Band aber auch mit den negativen Seiten dieses Erfolgs – wie die Frauenfeindlichkeit in der Musikindustrie, die die Band um Frontfrau Hannah Reid immer wieder begegnete.

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5. Flock of Dimes – Head of Roses (VÖ: 02.04.)

Flock-of-Dimes-Head-of-Roses

Jenn Wasner, ansonsten auch mit Andy Stack als Wye Oak oder mit Jon Ehrens als Dungeonesse, sowie als gefragte Musikerin für Kollaborationen umtriebig, kann es nicht lassen und veröffentlichte am vergangenen Freitag mit ihrem zweiten Solo-Album als Flock of Dimes die nächste 10-Song-gewordene Spielwiese für ihr Songwriting! Darauf lebt die Multiinstrumentalistin, Produzentin und Songwriterin aus Baltimore ihre experimentierfreudige Seite für ausladenden und hochmelodischen elektro-akustischen Indie-Pop aus.

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Newcomer:

1. Fred Again… – Actual Life (VÖ: 16.04.)

Das wohl spannendste Producer-Debüt seit dem Solo-Debüt von Jamie xx! Der britische Produzent Fred Gibson, alias Fred Again… veröffentlicht nachdem er in den letzten Jahren für eine ganze Latte an Hits (Solo von Clean Bendit, Let You Love Me von Rita Ora) und Alben (No. 6 Collaboration Project von Ed Sheeran) als Produzent und Songwriter verantwortlich war, sein Debütalbum! Es ist ein introvertiertes Dance-Album geworden, das durch und durch von den Auswirkungen von Covid-19 beeinflusst wurde und wie ein Querschnitt aus dem musikalischen Treiben von Bon Iver, Jamie xx und Co klingt. Wir sind Fans!

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2. Low Island – If You Could Have It All Again (VÖ: 16.04.)

Nach einigen Jahren des Ausprobierens in EP-Form erscheint nun endlich das Debütalbum der Oxforder Band Low Island! Darauf wird immer wieder die Trauer über die vermeintlich verlorenen Zwanziger deutlich – aber es gibt auch Hoffnung inmitten des Chaos und des Verlusts. Die Einflüsse von Radiohead, LCD Soundsystem, Foals, Caribou oder Glass Animals scheinen dabei genauso durch, wie das Können der Freunde seit Jugendtagen aus verkopften musikalischen Versatzstücken mitreißende Ohrwurm-Melodien zu erschaffen. Zwischen Indie-Dancefloor-Hits und sanfteren, introspektiven Perlen, verschmilzt das Quartett Elektronik mit Art-Rock-Sensibilität und spielt sowohl klanglich, visuell als auch thematisch mit Licht und Schatten und bringen damit auf den Punkt, dass das eine nicht ohne das andere existieren kann und man lernt, den Kontrast zu umarmen.

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3. Dry Cleaning – New Long Leg (VÖ: 02.04.)

Im Januar 2020 pfiffen es bereits einige helltönige Spatzen schon von den Londoner Dächern: Dry Cleaning sind das neue heiße Ding in der dortigen Indie-Szene. Dann kam Corona und die Spatzen verstummten. Doch mittlerweile sind die Singvögel zurück – denn das Debütalbum der Band ist am vergangenen Freitag erschienen. Eigentlich sollte 2020 schon ein großes Jahr für die Band werden. Ein komplette Amerika-Tour, sowie Shows in Europa waren gebucht und Dry Cleaning bereit durchzustarten. Die Pandemie machte den Plänen einen dicken Strich durch die Rechnung und die Band saß plötzlich im britischen Lockdown. Die Zeit nutze man, um weitere Songs für das Debüt zu schreiben und in John Parish fand man im Juni des letzten Jahres den perfekten Produzenten. New Long Leg ist ein fiebriger Post-Rock-Traum, der noch lange nachhallt!

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Wiederkehrer: Travis – Good Feeling (VÖ: 26.09.1997)

Die britische Band Travis gehört mittlerweile nicht mehr unbedingt zu den spannendsten Bands – ganz anders zu Zeiten als ihr Debütalbum Good Feeling veröffentlicht wurde. Da die Band dieses nun am vergangenen Freitag endlich wieder auf Vinyl wiederveröffentlichte, lohnt es sich das Durchbruchsalbum der Band um Frontmann Fran Healy noch mal zu hören – und sich wieder daran zu erinnern, wie schön doch damals die Brit-Pop-Welle war…

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Dominik

Bedroomdisco-Gründer, Redaktions-Chef, Hans in allen Gassen, Golden Leaves Festival Booker, Sammler, Fanboy, Exil-Darmstädter Wahl-Hamburger & happy kid, stuck with the heart of a sad punk - spreading love for great music since '08!

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