Foto-© Universal Music
Ich zähl’ jede Stunde, die du weg bist, yeah, yeah
Und frag’ mich, fühlst du es grade auch? Yeah, yeah
Ich wart’ jeden Tag auf deine Message, yeah, yeah, yeah
Ich will dich nicht, Baby, nein, ich brauch’ dich
Denn du bist so anders, Baby, du bist niemandem ähnlich
Nur ein Blick von dir und ich bin high (so high)
(Cro – Alles Dope)
Wir schreiben das Jahr 2012. DAS Jahr eines jungen Rappers mit einer Pandamaske. Cro releast sein Debütalbum Raop. Nach der Veröffentlichung erlebt der Stuttgarter eine solch steile Karriere, von der einige Musiker:innen noch lange träumen werden. Doch es war nicht immer alles nur rosig für den Musiker. Mit dem Erfolg kam auch die Missgunst vieler. Doch davon lässt sich der Rapper schon damals nicht irritieren und zieht weiterhin über mehrere Jahre lang sein Ding durch. 2017 erscheint dann sein vorerst letztes Album tru. – danach wird es erstmal still um den Mann mit der Maske (auch irgendwie komisch, sowas in dieser Zeit zu schreiben, aber passt halt einfach gut).
Wir sind zurück in 2021. Seit ca. 1 ½ Jahren residiert Cro mit Freund:innen auf Bali und macht das, was er immer schon getan hat, sich kreativ ausleben. Was dabei rauskommt? Ein Doppelalbum mit 22 Tracks. Zwei Parts, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Die Songs auf Solo erinnern an funky Dance Nummern mit einem gewissen Touch von Daft Punk, gemischt mit Rap. Sie versprühen ein gute Laune- und 70er Jahre Feeling – unbekümmert, leicht und eingängig. Typische good Vibes eben, wie wir sie von Cro bereits kennen. Und wenn ich mal ehrlich bin: Ja, es ist schön gerade in dieser seltsamen Zeit mal etwas Unbeschwertes, Einfaches zu hören und den Kopf abzuschalten. Zumindest für einen kleinen Augenblick.
Interessant und abwechslungsreich wird es auf dem zweiten Part trip. Cro zeigt, dass auch er facettenreich sein kann und spielt mit den Top-Genres der letzten 10 Jahre. So findet man beispielweise im Song Alice mit schönstem Psych-Rock eine musikalische Anspielung an die 60er Jahre. Endless Summer hingegen lässt uns mit LoFi-Klängen in Erinnerung an einen Strand-Urlaub schwelgen.
Eins ist klar, Cro bleibt sich selbst treu. Er feuert keine unendlich deepen Lyrics ab und das ist auch nicht schlimm. Seine Songs sind und bleiben eingängig, denn sperrig war seine Musik wirklich noch nie. Doch wenn um uns herum eh gerade alles so anstrengend ist, warum darf es dann nicht auch mal was Simples und Schlichtes für die Ohren sein?
Cro – trip
VÖ: 30. April 2021, Urban
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