Foto-© Jak O’Hare
Wir haben ja einen gehörigen Soft-Spot für spannende Newcomer, die ihr Herz auf der Zunge tragen – in diese Kategorie fällt auch die in Köln aufgewachsene Wahl-Amsterdamerin Luna Morgenstern, die mit der Single In My Head ihre Debüt-EP Taking The Blow für den 8. Juli ankündigt! Wie viele hatte sie durch die Corona-Pandemie Probleme mit der plötzlichen Stille der Isolation klarzukommen – In My Head ist passend dazu eine Art Klagelied oder wie eine Selbst-Therapie. “I wrote this song at the beginning of the first lockdown, I felt trapped and started to reflect on how I dealt with the loss of my mother. It’s about trying to escape yourself and your own thoughts, and at the same time coping with the inability to do so. It expresses a deep wish for a feeling of (temporary) relief,” erklärt sie.
Morgenstern geht gerne Risiken ein und fordert sich selbst heraus – so nahm sie nach dem Tod ihrer Mutter und einer damit einhergehenden Schreibblockade eine Stelle als Musikproduzentin in einer in Werbung spezialisierten Musikagentur an, um sich mit Arbeit zu umgeben. “I was constantly working overtime, no weekends, no personal life at all,” erklärt sie. “I just didn’t really know who I was anymore.” Irgendwann merkte sie allerdings, dass sie sich immer weiter von sich und ihren eigenen musikalischen Zielen entfernte – weshalb sie sich kopfüber in die Arbeiten an ihrer ersten EP stürzte. Ihre Vorbilder sind dabei Acts wie SOPHIE, Caroline Polachek, FKA twigs oder Charlie XCX. Und so treffen auf ihrer EP auch lebhafte elektronische Klanglandschaften auf eingängige Hooks, getragen von treibenden Beats. Hier erleben wir feinsten Power-Pop, der einen Weg in die Zukunft weißen könnte…“I want my music to sound like graffiti on a historic building,” sagt die Musikerin. Sie möchte ihre Spuren hinterlassen.
Trotz dieser imposanten Soundkulisse ist Taking The Blow vor allem eine intime Angelegenheit. “When you listen to my music, you enter my bedroom,” sagt Morgenstern. Kein Thema bleibt hier unberührt: Morgenstern erzählt von einem Streit mit ihrem Vater über ihren Willen, eine Karriere als Solo-Künstlerin einzuschlagen (Done), der Sehnsucht nach dem Verlangen eines Partners (Tonight) und letztendlich dem Verlust ihrer Mutter (In My Head, Taking The Blow und Nobodylovesmelikeyoulovedme). Ihre Worte und Texte sind dabei stets von so hoher Ehrlichkeit und Direktheit, dass der Hörer sich der Musikerin im Anschluss unglaublich nahe fühlt.