Foto-© Yanik Bürkli
Frieder Torp wuchs im flachen Norden und auf den Schweizer Alpen auf. Umgeben von Kuhweiden durchlief er viele Phasen, begeistert von der Schweizer Volksmusik, lernte er früh Akkordeon zu spielen, wurde irgendwann Punk, spielte später Gipsy-Jazz, um schliesslich bei der akustischen Gitarre anzukommen und feinfühlige Songs zu schreiben. Mit sanfter Stimme, ausgefeilten Gitarrenpickings, wechselnden Rhythmen und Harmonien sowie dichten Arrangements lässt Torp das Komplexe einfach klingen. Die letzten zwei Jahre zog er sich auf einen Bauernhof zurück, um Songs zu schreiben, lud Musiker ein, hortete unzählige Spuren, arrangierte und feilte an seinem neuen Werk, seinem Debütalbum Time Flies! Dieses erscheint nun diese Woche, in Form von zwölf Songs, bei denen er in jeder Sekunde erfolgreich nach einer eigenständigen Klangwelt, nach starken Melodien und ausgefeilten, aber zugänglichen Harmonien sucht. Die Musik ist immer sanft und berührend, doch die glühende Leidenschaft, mit der Frieder Torp schreibt und komponiert ist stets spürbar. Wie er hier mit Leichtigkeit Texte über arrangierte Ehen (Taming Hearts), die idealisierte Verklärung der Alpenlandschaft à la Heidi (Peace & Harmony), persönliche Schicksalsschläge (Clear Your Mind) oder einen Spaghetti-Western-Plot (A Time To Kill) zusammenbringt, hat eine große Leichtigkeit und etwas ungezwungen Spielerisches, ja cineastisches – denn wir sind von Geschichten umgeben, Torp entdeckt und fängt sie ein für seine Musik!
Der Songwriter erzählt über die Entstehung des Albums: „Die Aufnahmen für das Debütalbum begannen im Frühjahr 2018 in Berlin. Mit Blick auf die zugefrorene Spree wurden hier die ersten Aufnahmen getan. Wir umstellten das Schlagzeug mit 20 Mikrofonen, nahmen Kontrabass und E-Bass und jede Menge akustische Gitarren auf. Hochwertige Instrumente mit brillantem Klang wurden kombiniert mit dem Klang heruntergekommener Klampfen mit uralten Saiten. Ein 150-jähriges Klavier. Kein Konzertpianist hätte auf diesem Instrument gespielt – doch der Klang war geradezu perfekt für unser Vorhaben. Wir ließen es stimmen, doch wegen der Kälte war das Klavier nur während einigen Stunden stimmstabil. Das musste reichen!
Es war mit minus 15 Grad der kälteste Februar seit langem. Die Temperatur im Studio war im positiven einstelligen Bereich und vor jedem Take wurden die Hände gerieben. Die Heizung hatte immer wieder Aussetzer und solange der Gas-Ofen lief, wurde aufgenommen. Die Luft war dünn, der Sauerstoffgehalt tief, die Vision vom Endprodukt unklar, aber die Motivation hoch, etwas Neues zu kreieren. Und das Ergebnis der ersten Session motivierte.
Zurück in der Schweiz kam der Rest dazu. Auf dem Dachstock eines Bauernhofes im Zürcher Oberland wurden Trompeten, Posaunen, Flöte, Geige und E-Gitarre aufgenommen. Klänge wurden durch Bandmaschinen geschickt. Es wurde zunehmend dichter. Endlich ging es los mit Gesangaufnahmen, abwechselnd in Berlin und in der Schweiz. Gefolgt von Backing-Vocals. Zwischenzeitlich erschien das Material wie ein Wald von Klängen und Spuren. Jede Lichtung musste sich in jedem Song von neuem erkämpft werden. Jeder Song brauchte seinen eigenen Weg durch das Dickicht. Nach über 18 Monaten waren die zwölf Songs schließlich abgemischt. Das angestrebte Ziel erfüllte sich. Auf einmal war alles rund und klar, und magisch. Mit Stolz und Vorfreude blicke ich auf diese erste Albumproduktion zurück. Dreizehn Musiker und Musikerinnen trugen ihren Teil dazu bei – jede und jeder Einzelne machte das Resultat vollkommen.“
Zur dieswöchigen Veröffentlichung von Time Flies verlosen wir zwei Exemplare der limitierten CD-Version des Albums! Ihr wollt gewinnen? Dann schickt uns bis zum 27. April eine Mail mit dem Betreff „Leichtigkeit + starke Melodien“ und eurer Adresse an gewinnen@bedroomdisco.de und mit etwas Glück habt ihr bald schon Post von uns in eurem Briefkasten.