Foto-© Jed DeMos
Some of me could see they’re coming too
The house of a sinner gone, now come here too
See me alive
Put me in the sinner world
You want seminal roads
That’s for people I can’t see
They only got a song
For that scene
Rippled over leaves
The worst of me gets on
Running around, give up, on a knee
Later on, on his own
Written in eternity but the color is wrong
And anyone can see
Written all along
Yes, everyone can see
Written all along
They’re written on, on her finger.
(DARKSIDE – Liberty Bell)
Stampfende, vertrackte Beats, Nicolas Jaars außergewöhnliche Stimme und Dave Harringtons psychedelische Gitarrenklänge geben Spiral den so authentischen DARKSIDE Sound, den Fans seit 2013 mit dem grandiosen Album Psychic kennen und schätzen gelernt haben. Demnach werden wohl viele gespannt in den Startlöchern sitzen, denn es ist endlich so weit. 9 brandneue Tracks, die in ihrer Beweglichkeit begeistern, erwarten uns.
Das zwei brillante Solokünstler auch zusammen Großes kreieren können, sollte niemanden überraschen. Nicolas Jaar und Dave Harrington gründeten DARKSIDE als eine Jam-Band, um zusammen Musik zu erschaffen, die aus dem Moment entsteht. Die dabei entstehenden Klänge sind eine Symbiose zweier Künstler, die elektronische Musik geschmackvoll mit Folklore, Rock und New Wave verbinden. Jaars Spezialität keinen Ton dem Zufall zu überlassen macht sich auch auf Spiral bemerkbar. Er lässt sie erst leise an unser Ohr heranschleichen bis sie sich bemerkbar machen und spielt mit Alltagsgeräuschen, die dem Album ein futuristisches Flair verleihen. Harrington füllt die Lücken des Albums mit spannenden, jazzigen und gleichzeitig rockigen Improvisationseinlagen.
Narrow Road eröffnet das Album mit feinen Gitarrenklängen und der fernen Stimme von Jaar. Unmittelbar folgt The Limit. Viele Lieder scheinen nahtlos ineinander überzugehen. Sie bewegen sich als Organismus zwischen Bass-lastigen und akustischen Melodien. Harrington deutet gekonnt funkige Rhythmen an. The Question Is To See It All wirft die Assoziation einer zu langsam abgespielten Pink Floyd LP auf. Düsterer und typischer ist Lawmaker: Der wandernde Beat wird von genuschelten Lyrics unterstützt während I´m The Echo mit orientalischen Klängen zum Tanzen bewegt. Liberty Bell schleicht sich mit metallenen Klängen an den Zuhörer heran, entwickelt sich dann aber zu einem lebendigen Track mit belebender Flamenco-Gitarre. Atmosphärisch geht das Album weiter. Inside Is Out There erinnert an den grandiosen Synthie-Pop von Air. Jaars Stimme erklingt im Hintergrund und erinnert beinahe an einen mystischen Chor. Mit Only Young geht Spiral zu Ende. Virtuose E-Gitarre plätschert vor sich hin und ein poppiger Rhythmus entwickelt sich, bevor Harrington den Song nochmal in Ekstase versetzt zu Ende spielt.
Spiral entfaltet sich langsam und verträumt. Mehrmaliges Hören tut den komplexen Liedern gut und auch das richtige Mindset schadet nicht. Wer Lust hat begibt sich am besten in die goldenen Abendstunden, setzt Kopfhörer auf und genießt das lang erwartete Album.
DARKSIDE – Spiral
VÖ: 23. Juli 2021, Matador Records
www.facebook.com/DarksideUSA