TOM ODELL – Monsters


Foto-© Netti Hurley

I woke up in the night
I found an empty cage
How you got out, I don’t know
I guess you clawed your way
You waited there in the shadows
You made me feel afraid
I would have run before
But, nah, nah, not today
Breathe
I close my eyes and count to three
You’re only there if I believe

(Tom Odell – Monster)

Den meisten ist Tom Odell als Sänger der Herzschmerz-Klavierballade Another Love bekannt, die 2013 seinen Durchbruch bedeutete. Doch seine Musik beinhaltet mehr als nur Klaviersongs. Jazz, Folk, Pop und Rock gehören ebenso zu seinem Repertoire. Nach den erfolgreichen Alben Long Way Down, Wrong Crowd und Jubilee Road nimmt Odell nun auch Synth-Pop in sein musikalisches Sammelsurium auf.

Die Entstehungsgeschichte von Monsters war keine einfache. Schon lange plagten den 30-Jährigen Angstzustände und Depressionen, 2019 konnte er für einige Zeit auch keine Musik mehr machen. Odells Emotionen und Erlebnisse der vergangenen Jahre kumulieren nun im aktuellen Studioalbum, das das bisher vielfältigste der vier Werke ist. Das macht auch direkt der Opener Numb klar, das von abgehackten Beats und schwerem Bass getragen wird. “I hold my hand over the flame to see if I can feel some pain, look at what you’ve gone and done , baby, baby, now I’m numb”, singt Odell hier etwas niedergeschlagen. Auch das Synthie-Stück Over You Yet durchdringt größere Sphären über Klavier und Streicher hinaus und ist das poppigste Lied der Platte. Insgesamt bleibt das Piano weiterhin Tom Odells treuer Begleiter. Auf dem schnellen Stück Lose You Again wird die Melodie zwar um das Klavier zentriert, aber mit starken Drums und explosiver Stimme von Odell zu einem tollen Popstück ergänzt.

Nicht nur Herzschmerz beschäftigt den Briten auf der Platte, sondern auch kulturelle und politische Phänomene. Money ist eine Satire auf die Geldgier und den Narzissmus der heutigen Gesellschaft. “Walk out the door, thank the Lord for my Gucci and Dior, we’re looking so great, we take, take, take”, singt Odell und persifliert hier ebenso die Instagram-Selfie-Generation.

Ein ebenso starker Song ist Monster: “You’re just a monster and I’m not scared”, singt Odell auf Monster, das zwei verschiedene Versionen auf dem Album hat. Inspiriert von Greta Thurnberg, die sich Trump in den Weg stellte, stellt er sich gleichzeitig selbst seinen Angstzuständen. Seine emotionsgeladenen Vocals runden den starken Sound ab. Tom Odells neues Album vereint Elektronik und Klaviermusik zu einem wunderbaren Pop-Sound, der wieder einmal Odells energisch gefühlvolle Stimme glänzen lässt. Das Warten auf die neue Platte hat sich gelohnt.

Tom Odell – Monsters
VÖ: 9. Juli 2021, Columbia Records
www.tomodell.com
www.facebook.com/TomOdellmusic

YouTube Video