Foto-© Dovile Sermokas
Immer wieder bekommen Musik-Genres aus der Versenkung plötzlich Zulauf und erleben mit neuen Künstlern an der Spitze eine Frischzellenkur, inklusive Aufmerksamkeit von immer jüngeren Hörern. So ergeht es mittlerweile auch der Klassik-Spate, die nach dem unter anderen von Nils Frahm und Ólafur Arnalds angetriebenen Neo-Klassik-Hype, zuletzt immer mehr spannende neue Acts hervorbrachte und junge und neue Hörer gewinnen konnte. Da wundert es auch nicht, dass Sony Music mit XXIM Records einen neuen Label-Ableger für Ambient/Electronica/Postclassic ins Leben rief, um eben jene Spielwiese noch mehr Fläche zu geben – und genau dort tummelt sich auch die italienische Pianistin und Komponistin Olivia Belli, die am kommenden Freitag ihr neues Album Sol Novo via XXIM veröffentlicht.
Olivia Belli besuchte die Meisterkurse von Franco Scala und Piero Rattalino, studierte bei Pianisten wie Alexander Lonquich, Boris Petrusanskij, Lazar Berman, Jörg Demus und Andrzej Jasinski und schloss ihr Klavierstudium an der Pergolesi Universität in Fermo mit Bestnote ab. 2001 wird sie von der italienischen Regierung eingeladen, bei der Kulturinitiative „Frauen in der Musik“ mitzuwirken. Für Belli ist die Morgendämmerung die beste Zeit zum Komponieren. Der Titel ihres jüngsten Albums Sol Novo bedeutet so viel wie „Neue Sonne” oder “Neuer Tag” und ist somit zugleich Anspielung auf ihre geliebte Morgenstunde und auf die vielen Arten von natürlichem Licht, die man in ihrer Heimatregion in Ostitalien jeden Tag zu sehen bekommt. Entlehnt ist der Titel indes der Göttlichen Komödie von Dante Alighieri (1265-1321), dessen Todestag sich dieses Jahr zum 700. Mal jährt.
Obschon die Natur einen großen Einfluss auf ihre Musik hat, mag Belli keine Romantisierung. “It’s true that there is comfort in my pieces, maybe even refuge – but I can’t ignore the melancholic side too. It’s all part of it.” Wenn sie jedoch über ihre Musik nachdenkt und wie sie sich zu den Werken anderer zeitgenössischer Komponist*innen verhält, hat sie eine klare Antwort. “My overall aim is to keep the light in the melodies,” lächelt sie, „perhaps it is because I am Italian – for me the sun is always a major factor, also in my music.”
Als schönen Einblick in das Schaffen von Olivia Belli, sowie was uns bei ihren Shows und auf dem kommenden Album erwartet, präsentieren wir heute die Videopremiere eines Live-Konzertes zu Sol Novo!