COURTNEY BARNETT – Things Take Time, Take Time


Foto-© Mia Mala McDonald

In the morning, I’m slow
I drag a chair over to the window
And I watch what’s going on
The garbage truck tiptoes along the road
Light a candle for the sufferin´
Send my best wishes with the wind
All our candles, hopes and prayers
Though well-meanin’, they don’t mean a thing
Unless we see some change
I might change my sheets today.
Well, time is money
And money is no man’s friend
And all eyes on the pavement
I’m not gonna touch ya
Don’t worry so much about it.

(Courtney Barnett – Rae Street)

Es gibt Lyrics, die einen in Fantasiewelten katapultieren und uns weg vom Alltag und raus aus unserem Kopf holen sollen…und dann gibt es Courtney Barnetts Lyrics. Zauberhaft beschreibt sie alltägliche Geschehnisse mit einer zärtlichen Genauigkeit, die alles magisch wirken lässt.

Ohne Frage ist die australische Musikerin eine der begabtesten Lyrikerinnen unserer Zeit. Genau deswegen erzählen wir hier nicht nur freudig, sondern dankbar, dass ihr neuestes Album Things Take Time, Take Time endlich da ist. Ob es das Beobachten der Müllabfuhr ist oder das freudige Erwarten eines Briefes – dieses Album ist ein sehr privates Reflektieren der Australierin, die genauso wie wir die Corona-Pandemie als einsame, aber auch besondere Zeit wahrgenommen hat. Geschrieben wurde ihr drittes Studioalbum über zwei Jahre und aufgenommen Anfang 2021 zwischen Sydney und Melbourne mit der Produzentin und Schlagzeugerin Stella Mozgawa (Warpaint).

Man erkennt sie schon nach den ersten Sekunden des Songs Rea Street, ihre gemütliche Art zu singen die gleichzeitig so vertraut und fremd ist. Während sie sich mit ihrer Gitarre begleitet, erzählt sie von Situationen, die sie beobachtet und packt ab und an auch noch Lebensweisheiten in den melodischen Track. Das Album plätschert mit Sunfair Sundown weiter und wird mit Here´s The Thing wahnsinnig sehnsüchtig. Die Bassbetonten Drums in Before You Gotta Go werden von einer sich steigernden Gitarre und einem wunderbaren Finale vervollständigt. Auch wieder die Gitarre, nämlich in einem Solo, gibt Turning Green eine nostalgische Note. Der wunderbar groovige Song Take It Day By Day ist mit dem treibenden Beat und ihren erbaulichen Lyrics der perfekte Start in jeden Tag. Es folgt ein weiteres Highlight mit Write A List of Things To Look Forward To. Manche würden sagen dies sei ein langer Name für einen Song, aber das wäre Courtney ziemlich egal. Der vor Glück sprühende Song deutet jedoch leider das nahende Ende des Albums an. Pünktlich zum Abschied hat die Australierin mit Splendour einen bittersüßen, balladesken Track gezaubert, in dem auch sie sich von einer geliebten Person zu verabschieden scheint.

Things Take Time, Take Time ist eine Melange aus Courtney Barnetts berühmtem Country-Folk-Punk und etwas smootherem Indie-Rock und zeigt einfach mal wieder, dass wir uns auch einfach einen Barnett-Schrein basteln könnten oder den schon existierenden mit einer weiteren wunderbaren Platte schmücken können. Nicht, dass das hier der Fall wäre…also viel Spaß beim Hören!

Courtney Barnett – Things Take Time, Take Time
VÖ: 12. November 2021, Marathon Artists
www.courtneybarnett.com.au
www.facebook.com/courtneybarnettmusic

YouTube Video

Lea Kleisinger

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