Foto-© Sonja Stadelmaier
Mit der Veröffentlichung ihres Debütalbums Alchemy gehörte die norwegisch-irische Wahl-Berliner Tara Nome Doyle zu den gefeierten Newcomern des Jahres 2020 – nun kündigt sie ihre zweites Album Værmin für den 28. Januar 2022 via Modern Recordings an! Das Album erzählt dabei von einer tragischen Liebesgeschichte, reich an Symbolik und Zwischentönen, während der intensive Gesang zusammen mit Klavier, Geige, Synthesizern und auch gerne mal pulsierenden Beats in berührende Schönheit münden. Alle Lieder sind nach Tieren benannt, die als unerwünschte Schädlinge gelten: Blutegel, Raupen, Schnecken und Würmer. Værmin feiert ihre Schönheit und stellt damit auch eine politische Frage: Was würde denn passieren, wenn wir dieses Ungeziefer ›einladen‹ würden, anstatt es abzulehnen? Würden wir dann nicht zu einem viel reicheren, schöneren Verhältnis zu uns selbst gelangen, zu einem anderen Verhältnis zu der uns umgebenden Welt und den anderen Menschen? Somit hat das Album auch ein Herz für das Hässliche – denn eben auch diese Seite wohnt in uns allen, selbst wenn wir es gerne verdrängen.
Produziert wurde das zweite Tara Nome Doyle Album von Simon Goff, der auch als Geiger, Keyboarder und Engineer am Album mitarbeitete und mit Tobias Humble (Gang Of Four, Ghostpoet), Anne Müller (Nils Frahm, Agnes Obel) und Larry Mullins (Nick Cave & The Bad Seeds, Iggy Pop) sind noch weitere illustre Mitwirkende darauf verewigt. Wie das dann klingt, zeigt schon mal die erste Single Snail I, die gleichzeitig lebendig, dynamisch, hoffnungsvoll, ätherisch und melancholisch ist – ein analog-elektronisches Hybrid, eine beeindruckende Weiterentwicklung von Doyles ausgefeiltem Songwriting. „Snail I handelt von meiner Erfahrung, eine Art von Liebe zu bekommen, von der ich nicht wusste, dass ich sie brauche. Eine langsame Art der Liebe, keine Liebe auf den ersten Blick – sondern eine Liebe, auf die ich mich jeden Tag auf’s Neue vorsichtig weiter einlassen kann; eine Liebe, in der man sich gegenseitig geduldig beibringt, offen für eine neue, geteilte Lebenswahrnehmung zu sein“, sagt Doyle darüber.