Foto-© Sebastian Madej
Es ist wieder soweit und unsere (nun auch endlich wieder) alljährliche Reise gen Mannheim steht am kommenden Wochenende an, denn die Macher des Maifeld Derbys haben sich auch in 2022 nicht Lumpen lassen ein Highlight-gespicktes Line-Up des guten Geschmacks zusammenzubuchen! Bei Acts wie Bonobo, Kings of Convenience, Caribou, Bilderbuch, Kettcar, Chet Faker oder Arlo Parks liegen die Highlights natürlich für alle gut ersichtlich in der Headlines-Auslage – wir graben da aber bei unseren Tipps für euren Festival-Time-Table noch etwas tiefer und präsentieren euch heute unsere fünf Insider-Tipp-Must-Sees des diesjährigen Maifeld Derbys! Wer noch mehr musikalische Vorfreude auf das Wochenende in Mannheim benötigt, checkt hier unsere Bedroomdisco Weekly-Playlisten auf Spotify, die diese Woche ganz im Zeichen Maifeld Derby steht!
1. Lola Young
Lola Young gehört zu den spannendsten Newcomern des britischen Empires derzeit und macht sich auf nach und nach weltweit für Furore zu sorgen! Den ersten Song schrieb sie mit 11, mit 13 gewann sie schon einen nationalen Open Mic Contest und trat in einer TV Show auf, die frischen Talenten einen Einblick ins Musik Business bieten sollte. Doch statt sich voll und ganz den ersten Erfolgen hinzugeben und die erstbeste Möglichkeit zu nutzen, entschied sich Young dafür die eigenen Fähigkeiten weiter herauszuarbeiten und schrieb sich in der bekannten BRIT School ein – um sich nun mit einem Major-Label-Vertrag von Island Records in der Tasche endgültig einen Namen zu machen. Zuletzt trat die R’n’B-Sängerin mit der Soul-Stimme, die ihr immer wieder Vergleiche mit Ikonen wie Adele oder Amy Winehouse einbringt, schon bei James Corden und Jools Holland oder auch beim Great Escape und Reeperbahn Festival auf – nun wird sie die Mannheimer Festival-Besucher für sich gewinnen!
2. Stella Donnelly
Was haben wir Stella Donnelly aufgrund ihres 2019er Albums Beware of the Dogs und der charmant-charismatischen Auftritte der Australierin ins Herz geschlossen – dementsprechend ist die Freude dieser Tage groß, kündigte Donnelly doch den Nachfolger Flood für den 26. August via Secretly Canadian an! Dieses ist das Produkt monatelanger Experimente, schwieriger Momente der Introspektion und einer Menge Übergangsphasen. Während ihrer Zeit in den australischen Regenwäldern von Bellingen, entdeckte Donnelly ihre Liebe zur Vogelbeobachtung. Indem sie der Natur um sie herum mehr Aufmerksamkeit schenkte, konnte sie „das Gefühl verlieren, dass irgendjemand auf mich reagiert. Ich vergaß, wer ich als Musikerin war und es war eine überwältigende Erfahrung, einfach nur zu sein, mein kleines Ich zu sein.“ Sie schrieb 43 Songs, als sie Bellingen verließ und durch das Land zog. „Ich hatte so viele Gelegenheiten, an seltsamen Orten zu schreiben“, bemerkt Donnelly. „Ich hatte oft keine Wahl, wo ich mich aufhielt. Es lässt sich nicht leugnen, dass die Schließung der Grenzen, wenn man keinen Zugang zu seiner Familie hat, den Blick auf die Teile des Lebens verengt, die einem wichtig sind.“ Mannheim ist zwar nicht wirklich bekannt dafür, dass man dort gut Vögel beobachten kann – doch Stella Donnelly mit neuen Songs im Gepäck sollte man sich auf keinen Fall beim Maifeld Derby entgehen lassen!
3. Faye Webster
Die amerikanische Songwriterin Faye Webster ist so etwas wie das Cool Kid im Secretly Canadian Label-Roster: in der Grundschule brachte sie sich kurzerhand selbst das Gitarrenspielen bei, in der Highschool schlich sie Nachts aus dem Haus ihrer Eltern um sich Hip-Hop- und Undergroundkonzerte anzuschauen, veröffentlichte zwischenzeitlich Musik auf dem heimischen Hip-Hop-Label Awful Records (Father, Playboi Carti, Ethereal) in Atlanta, schmiss die Songwriting-Kurse der Nashviller Belmont University und veröffentlicht im vergangenen Jahr mit gerade mal 23 Lenzen ihr mittlerweile viertes Album I Know I’m Funny haha. Obendrauf dreht sie ihre eigenen Musikvideos, ist Gelegenheitsmodel, Fotografin und Vollzeit-Yoyo-Enthusiastin – wie gesagt, das Cool Kid eben! Markenzeichen bei all der Coolness: das dann doch schon eher eingestaubte Pedal Steel Instrument, das ansonsten doch zumeist in der muffigen Country-Ecke schmort. Nun auch endlich live hierzulande zu sehen, lasst euch verzaubern!
4. Wu-Lu
Die Maifeld-Macher haben ja auch neben all dem Wohlklang ein stark schlagendes Herz für experimentelle und krachige Acts – und auch hier gibt es Insider-Tipps, neben den beiden schon etablierten Highlights black midi und Amyl & The Sniffers – zum Beispiel Wu-Lu aus Süd-London, der auf seinem im Juli via Warp Records erscheinenden Album Loggerhead tiefschürfenden Post-Punk genauso auf wie haarsträubender Screamo oder schemenhafte Hip-Hop-Szenarien kombiniert. Inhaltlich umkreisen die Songs Themen wie Angst, Schuldgefühle oder auch das Überwinden von Ängsten, indem man sich ihnen stellt – und sie einfach frei herausschreit – klingt heavy und so klingt die Musik des Producers, Multiinstrumentalistens und Sängers dann eben auch. Also: Mut zum Experiment!
5. Philine Sonny
Bei manchen Acts ist es für uns so etwas wie Liebe auf den ersten Song – umso mehr bei Philine Sonny, die als unbeschriebenes Blatt seit kurzem für uns regelmäßig mit ihren Singles für überbrodelnde Freude sorgte, weshalb wir die gerade mal 20-Jährige Newcomerin auch zu den spannendsten hiesigen neuen Acts zählen. Gesigned auf dem Amilli-Label MIGHTKILLYA ist zuletzt die erste EP erschienen – wir stehen auf jeden Fall vorne in der ersten Reihe!