MT. JOY – Orange Blood


Foto-© Matt Everitt

Yes, there’s sugar water in the breeze
And I’m ready, I’m ready
So someone play guitar for me
I’m ready to leave my body

(Mt. Joy – Lemon Tree)

Mt. Joy sehen ein wundersames Licht in allem, was sie umgibt. Mittlerweile in Los Angeles ansässig, ist das Indie-Rock-Quintett mit Wurzeln in Philadelphia während der Aufnahmesessions zu seinem dritten Studioalbum Orange Blood unter der Sonne Südkaliforniens auf den entscheidenden kreativen Funken gestoßen. “Als wir in der Wüste waren, drehte sich alles um die Sonne. Ich fing an, mit der Idee zu spielen, dass das Licht, das wir sehen, eine Art orangefarbenes Blut ist, das durch uns alle fließt und allem, was es berührt, Leben verleiht“, erklärt Leadsänger Matt Quinn. Und so sprudeln die insgesamt zehn neuen Songs lebenskräftig und voller Energie auf einem klanglichen Spektrum: Mal sind die Gitarrenklänge hier luftig leicht und an anderer Stelle wieder aufbauschend, während die Drums gerne mal rasant die Richtung angeben und schwebende Tasteninstrumente den typischen Sound der Band zwischen Folk und Psychedelic Rock abrunden. Ganz sanft wird die Gitarre auch auf dem Titeltrack des Albums gezupft, ehe sich der fast schon benommen wirkende Gesang über einen funkigen Klangteppich voller Raum und Tiefe legt und von einem herrlichen Walking Bass begleitet wird. Mt. Joy schenken uns hier ein wahrhaftiges Liebeslied für den kurzen Moment der Tagträumerei unterm Sonnenlicht: “Orange blood, dripping from the sun / Tell me you’re the one, leave the record on, singing every song”

Und auch das als Leadsingle gewählte Lemon Tree ist mit seinem zuckersüßen Refrain ein positives Energiebündel mit Hoffnung und Blick nach vorne. Aus einem einfachen Jam entstanden, liefert der Track ein leuchtendes Gitarrenspiel mit wunderbar ansteckendem Beat. Ganz bewusst lässt Sänger Quinn in seinen Lyrics die Tür für Spiritualität einen Spalt weit geöffnet: “Yes, there’s sugar water in the breeze / And I’m ready, I’m ready / So someone play guitar for me / I’m ready to leave my body”. Peppig geht es auf der weiteren Single Evergreen direkt ab dem ersten Takt zur Sache, wenn sich die E-Gitarren um einen punkigen Groove legen und auch hier der Refrain sofort berauscht. Mt. Joy wissen stets ihre Erkenntnis um die Vielfalt aus Licht und Leben geschickt in ihre neuen Kompositionen und Songwriting einfließen zu lassen. Mal mit einer Prise Soul und Blues (Johnson Song), mal mit blumigen 70s-Vibes und Funk-Einschüben (Phenomenon) oder voller Herzschmerz als folkige Ballade zum Schluss der neuen Platte (Bathroom Light).

“When you hear this, I hope it makes you happy”, gibt uns Quinn im Pressetext zum Album mit auf den Weg. Und ja – mit so ehrlichen und lebensbejahenden Songs fühlt sich jeder Hördurchlauf von Orange Blood wie ein weit geöffnetes Fenster ganz ohne Vorhänge an.

Mt. Joy – Orange Blood
VÖ: 17. Juni 2022, Island
www.mtjoyband.com
www.facebook.com/mtjoyband

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Robert Heitmann

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