MUNA – MUNA


Foto-© Isaac Schneider

You’re gonna say that I’m on a high horse
I think that my horse is regular-sized
Did you ever think, maybe, you’re on a pony
Going in circles on a carousel ride?

(MUNA – Anything But Me)

Während die Rückkehr der Naughties-Fashiontrends bei uns Millennials eher Panik als Begeisterung auslösen, fühlt sich die musikalische Rückkehr zu unseren Kinderzimmerbeats verdammt gut an. Denn mit ihrem neuen Album bringt das Trio MUNA genau diese nostalgischen Sounds zurück — natürlich mit zeitgemäßem Twist. Ihre dritte Platte ist selbstbetitelt, selbstbestimmt und selbstverständlich so richtig schön queer. „There is nothing wrong with what I want“, skandiert Frontfrau Katie Gavin mit einer Selbstverständlichkeit, von der wir vor 15-20 Jahren noch viel zu weit entfernt waren.

MUNA ist das erste Album ohne Majorlabel und die Band gleichzeitig eines der ersten Signings von Saddest Factory Records, dem Plattenlabel von Phoebe Bridgers. Da kommt zusammen, was zusammengehört, will man da weise sagen. Mit dem Opener Silk Chiffon lieferten Band + ihre Labelchefin im letzten Jahr die perfekte bubblegum-pop-gay-glitter Hymne. Die 11 Songs navigieren uns mit humorvollen in your face-Lyrics durch die unterschiedlichsten Alltagsvorkommnisse — der neuste Crush (Shooting Star), Wachstumsschmerzen (Anything But Me), Trennungsgedanken (Runner’s High & Home By Now) oder die irgendwann eintrudelnde Einsicht, dass nichts final sein muss: “Yeah, I like tеlling stories / But I don’t have to write them in ink / I could still change the end” (Kind of Girl). All das verpackt in abwechslungsreiche Melodien, die mal an Britney & Gaga, mal an Natasha Bedingfield und Konsorten erinnert. 2000s-Pop at its best, ein bisschen Country, ein bisschen was Elektronisches.

Das neue MUNA-Album ist safe space und Identitäts-Pflaster für diejenigen der LGTBQAI+ Community, die Pop damals zwar geliebt, aber sich auch nie ganz darin wiedergefunden haben. “I want the full effects / I want to hit it hard / I want to dance in the middle of a gay bar.”

MUNA – MUNA
VÖ: 24. Juni 2022, Saddest Factory Records
www.whereismuna.com
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