Foto-© Boaz Arad
Der in Jerusalem geborene Wahl-Berliner Ran Nir prägte einst den Slogan „Sad music for happy people – happy music for sad people“ – was bis heute das Mantra für die Musik des Songwriters ist, so auch für sein am 19. August erscheinendes zweites Soloalbum Greener Pastures, das via Clouds Hill erscheint. Denn darauf verbindet er das Erhebende mit dem Bittersüßen und das Zweifeln mit einem Silberstreif am Horizont. „Ein Großteil des Albums handelt davon, Frieden mit dem Menschen zu schließen, der ich war, mich darauf zu konzentrieren, wer ich bin, und mich darauf zu freuen, wer ich werden könnte“, fasst er Greener Pastures zusammen. „Das machte die Texte ziemlich direkt. Keine Metaphern, keine Allegorien.“ Mit seiner Vergangenheit meint er hierbei das zügellose Leben eines stetig tourenden Rockstars, als Teil der Band The Mojos, die er mit dem israelischen Musik-Idol Asaf Avidan gegründet hatte.
Nachdem er sein Lo-Fi-Solodebüt Obsession zusammen mit seinem langjährigen Vertrauten Erez Frank buchstäblich in seinem Schlafzimmer aufgenommen und damit die hohe Kunst des Bedroom-Folk geehrt hatte, gingen die beiden bei der Produktion dieser Platte nun in die entgegengesetzte Richtung: „Ich wollte die Antithese zu meinem Debüt schaffen.“ Soll heißen: Ein eindrucksvoll durch-produziertes, hell und groß klingendes Album, das sich dennoch seine schrullige und exzentrische DIY-Atmosphäre bewahrt. „Ich habe eine tickende Uhr im Wohnzimmer meiner Schwester in Israel für einen Beat aufgenommen, und manchmal habe ich einfach die Studiofenster geöffnet, um die Außenatmosphäre aufzunehmen und meine Songs mit ein bisschen weißem Rauschen zu unterlegen.“ Tricks, Gadgets und Experimente wie diese verleihen einem ansonsten recht geradlinigen, reinen und reinigenden Singer/Songwriter-Ansatz Charakter und Leben. „Ich habe alles hineingepackt, was ich in den letzten Jahren gelernt habe”, sagt Ran Nir über Greener Pastures – ein Album wie sein musikalisches Tagebuch, ehrlich, unverblümt, offen und wahrhaftig.
Der Titelsong des Albums feiert heute bei uns Videopremiere – das Video dafür entstand unter der Regie von Nimrod Keren in der schwedischen Heimat der Schriftstellerin My Roman Fagerlind, die auch Rans Ehefrau ist und in dem Video zusammen mit ihm auftritt, während sie auch auf einigen Songs des neuen Albums zusammen singen. Ran Nir sagt über die neue Single: „It is a feel-good song and video and I hope that is exactly how they make you feel watching and listening to it“