Foto-© Cedric Tang
I’ve been looking through my memories
I could feel something calling from inside me
Hauled my stuff up in the back seat
I’m not stopping for anything I don’t need
(Riley Pearce – Nostalgia)
Seit 2016 bringt er bereits vielversprechende Singles heraus, auf Spotify hat er knapp 700.000 monatliche Hörer*innen, nun kommt endlich sein langersehntes Debütalbum: Riley Pearce, der Australier mit der Wohlfühl-Stimme, nimmt uns mit auf eine Reise in 12 Songs – mal hoffnungsvoll-positiv, mal nachdenklich-nostalgisch, aber dabei immer tiefgründig. The Water & The Rough bewegt sich „zwischen Ruhe und Bewegung, Optimismus und Nachdenklichkeit“ und schafft damit einen ausgewogenen Mix mit eigenem charakteristischen Sound.
Bereits mit 17 hat der australische Singer-Songwriter und Folk-Musiker Straßenmusik gemacht – ganz nach dem Vorbild seines Vaters, der in Coverbands spielte. Auf der Straße begann er damals auch schon, eigene Folk-Kompositionen zu spielen. Rileys Musik fühlt sich an wie die Umarmung eines guten Freundes: warm, geborgen, vertraut. Wir können uns fallen lassen und seine Songs fangen uns auf, hüllen uns ein und tragen uns sanft durch die Geschichten, die er erzählt.
Mit Kindling startet die Reise mit einem fast instrumentalen Track: Die dominanten akustischen Gitarren, die wir auf dem ganzen Album wiederfinden können, spielen eingängige, ruhige Melodien. Am Ende mischt sich das Knacken eines Feuers unter. Gedanklich fühlt man sich direkt angekommen: an einem Lagerfeuer am Strand – nach einem langen Tag auf dem Wasser. Weiter geht es dann auch direkt mit – Überraschung – The Water, das mit seinen dahinplätschernden, ruhigen Sounds die Charakteristik für die erste Hälfte des Albums festlegt. 8 Hour Drive folgt und entpuppt sich als wohl schönster bittersüßer Roadtrip-Song über eine Liebe auf lange Distanz: „Sitting by the canal with my feet wet, sending you messages you won’t have read yet, you still had the second half of your dream left.“ Cloudships schließt als verträumter Lovesong, der seine Message mit simpler Melodie und Text klar transportiert, an.
The Rough läutet die zweite Hälfte des Albums ein, die mit ein bisschen mehr Drive und Power daherkommt, aber dabei trotzdem nie die Ruhe des ersten Teils übertönt. Vor allem Keep Moving, der schon vorab erschienen ist, sticht besonders heraus: eine geballte Ladung Positivität kombiniert mit lebendigen Ohrwurm-Sounds, die im Kopf bleiben – lieben wir!
Riley Pearces Debütalbum erinnert an die besten Tracks von Ben Howard und kann vor allem durch die Authentizität des Australiers überzeugen, die in jeder Sekunde von The Rough & The Water zu hören und zu fühlen ist. Für alle Folk-Fans und solche, die es noch werden wollen, ein absolutes Must-Stream-Album, das man diesen Sommer nicht so schnell aus dem Kopf bekommen wird.
Riley Pearce – The Water & The Rough
VÖ: 10. Juni 2022, Nettwerk
www.rileypearce.com.au
www.facebook.com/RileyPearceMusic