Foto-© Laura Most
Der Kölner Surfer und Singer-Songwriter Jules Ahoi hat vor kurzem sein neues Album Melancholic Dreamwave veröffentlicht, bei dem die Konzentration auf das Wesentliche vorherrscht. Die Aufnahmen – auch die der Musikvideos – sollten so weit wie nur eben möglich analog vonstatten gehen. Denn wer mit digitalem Equipment hantiert, hat es einfacher, Fehler werden schneller verziehen. Die Verführung, produktionstechnisch immer noch ein bisschen mehr zu machen, dem Sound „Lametta“ hinzufügen, wie es Jules Ahoi nennt, ist größer. Analoge Aufnahmetechnik setzt Grenzen, erfordert mehr Aufwand und erfordert ein Bewusstsein dafür, was man will und wohin man möchte. Und, dass Jules Ahoi weiß, wohin er möchte, davon zeugen nun die zehn neuen Songs, zu denen er ein Track by Track für uns geschrieben hat!
1. All Shall Be Well
Bei diesem Song habe ich mich von Juliana von Norwich inspierieren lassen – einer Nonne, die im 14. Jahrhundert in selbstgewählter Isolation in einer Zelle in einem Kloster in England lebte und dort ihre Träume und Visionen aufschrieb. Zwar war die Isolation, die wir die letzten zwei Jahre erlebten nicht selbstgewählt, dennoch habe ich mich im Rahmen des Entstehungsprozesses des neuen Albums viel mit meinen Träumen befasst und dies als Konzept für das neue Album genommen. Alles ist Bewusstseinsstrom, alles ist im Moment entstanden durch die Welt, die durch mich floß.
2. U Bloom, Still
Wie geht man mit dem Verlust eines geliebten Menschen um? Ich habe mir in den letzten Jahren oft diese Frage gestellt und bin nach wie vor ratlos bis auf die Erkenntnis, dass sich die Welt wohl immer weiterdreht. Es gibt wahnsinnig viele existenzielle Fragen mit denen sich diese Gesellschaft konfrontiert sieht – wie geht man vor diesem Hintergrund mit den ganz eigenen, persönlichen Problemen um? Welchen Stellenwert hat die Liebe und kann sie ein Ausweg sein? Es geht um vieles in diesem Song und vielleicht weiß ich gar nicht genau was da aus mir rauswollte – außer Frage steht, dass es mich nach wie vor sehr beschäftigt und berührt.
3. To Make a Heart Beat
.. ist ein kleiner, feiner Popsong, der Platz und Zeit zum Atmen lässt in einem teils komplizierten Album. Ein Song, der für die Sehnsucht steht – nach Weite, Freiheit, Dich und mich.
4. Glow
Die Fortsetzung des Songs to become vom letzten Album. Ein Song, der sich mit der Unsicherheit befasst, der ich als Künstler ausgesetzt bin. Es gibt Menschen, die einem in schwierigen Phasen des Lebens den Weg weisen. Mit diesem Song möchte ich Danke sagen für die Hände, die sie mir reichen.
5. Faith
Ich habe diesen Song meiner Mutter gewidmet. Der stärksten und mutigsten Frau, die ich kenne.
6. The Past
Der Versuch zu verstehen.
7. Velvet
Der letzte Song, den du hörst nach einer durchtanzten Nacht. Alleine auf der Tanzfläche, die Reflektionen der nicht mehr ganz intakten Diskokugel blitzen durch deine geschlossenen Augenlieder. Fallenlassen.
8. Lost in the Light
Eine Retrospektive auf eine gute Zeit in meinem Leben und der Sound, der sie prägte.
9. Goals
Der älteste Song auf dem Album. Es gibt so Songs, die liegen Ewigkeiten rum und reifen oder auch nicht. Goals spiele ich schon seit 2018 ab und zu auf Konzerten und eigentlich hat dieser Song keine richtige Form – nun, im Rahmen des Schreibprozesses hab ich Ihn mir nochmal vorgenommen und herausgekommen ist diese energiegeladene Version. Mal schauen ob das die finale Version dieses Songs ist 🙂
10. Melancholic Dreamwave
Das Gedicht auf dem der Name des Albums basiert. Ein Stream of Consciousness, der die Arbeit am neuen Album definiert – alles ist Moment, alles passiert unmittelbar und fließt.
Jules Ahoi Tour:
24.09.22 Osnabrück, Kleine Freiheit
25.09.22 Berlin, Hole 44
26.09.22 Stuttgart, Im Wizemann
27.09.22 Mainz, KUZ
28.09.22 Hannover, Musikzentrum
29.09.22 Leipzig, UT Connewitz
30.09.22 Lüneburg, Salon Hansen
01.10.22 Aachen, Musikbunker
03.10.22 Köln, Gloria
04.10.22 Münster, Sputnikhalle
05.10.22 Hamburg, Knust
06.10.22 Kiel, Die Pumpe
07.10.22 Rostock, Helga’s Stadtpalast
10.10.22 Augsburg, Kantine
12.10.22 München, Strom
14.10.22 Freiburg, Jazzhaus
15.10.22 Essen, Zeche Karl