FRANC MOODY – Into The Ether


Foto-© William Spooner

Switchblade stars in magazines
Stone cold hearts and limousines
Canapé smiles and Creatine
Leopard print and Neoprene

Mass appeal
Tastes like
Mass appeal
Just like
Mass appeal
Feels like
Mass appeal

(Franc Moody – Mass Appeal)

Franc Moody veröffentlichten am 2. September ihr zweites Album Into The Ether bei Juicebox und bescheren uns damit einen funky Herbst. Der spacige Sound des erfolgreichen Erstlingswerks Dream in Colour (2020) ist geblieben, wurde neu interpretiert und geerdet. Die Band begann direkt nach Veröffentlichung ihres Debüts mit der Arbeit am Nachfolgealbum, denn die Pandemie zwang die beiden Londoner Künstler in ihre Heimstudios. Der Wunsch nach Auftritten, Publikum und Bühnen wurde schließlich zu einer Art Wahn – wie eine Reise durch die Wüste. Und so ist Into The Ether inspiriert von Spaghetti-Western-Soundtracks und der breitwandigen Bildsprache von Filmen wie Mad Max oder Lawrence von Arabien. Die Geborgenheit des Eskapismus zieht sich durch die gesamte Platte und macht sie zum perfekten Einstieg in die kühleren Monate nach einem heißen Sommer.

Der Opener und Titeltrack Into The Ether ist der sexy und groovy Einstieg in die feurige erste Hälfte des Albums. Die flimmernden Beats werden aufgelockert von einer orchestralen Ebene, die den Tracks eine wunderbare zusätzliche Dimension verleiht. Klassisch mitreißende Elektronummern wie Mass Appeal bekommen eine neue Tiefe, kombiniert mit dem Groove von Raining in LA unterstreichen die betörenden Streicher auch musikalisch die zwiespältige Emotion des Heimwehs zwischen Sehnsucht und Entdeckungsfreude. Into The Ether ist eine Platte über das Suchen, Hoffnung und Lebensfreude. In der zweiten Hälfte werden die kecken Beats etwas runterfahren, The 7 kommt fast schon choral, aber nicht weniger einnehmend daher. Here Comes The Drop versprüht wieder pure Euphorie und legt den Fokus auf die Instrumentierung. Eine klassische Clubnummer, die energiegeladen, treibend und doch dezent ist. Cherry besticht durch lässigen Backgroundgesang und Retro-Feeling. Weniger aufgeregt und teilweise düster geht die Reise mit Something’s Got Me und In Transit zu Ende und lässt ein hoffnungsvolles „keep moving on, never gonna stop“ zurück.

Into The Ether ist eine Platte, die Spaß macht und antreibt. Das Motiv des Wüstenlaufs ist keinesfalls verzweifelt, sondern eine Aufforderung, das Leben im Moment zu genießen. Die orchestralen Elemente verleihen dem Discosound der Briten eine interessante Tiefe. Es ist kein Album, das in emotionale Höhen oder Tiefen führt, sondern Musik, die beschleunigt – und zwar auf die Tanzfläche.

Franc Moody – Into The Ether
VÖ: 02. September 2022, Juicebox
www.francmoody.com
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