Foto-© Jon Stone
You tell me you’ve
Been in love with Elvis since the 50s
How my mum danced to Bowie in the 80s
But I’ll never truly see things through your eyes
‘Cause all the pictures, they’re in black and white
(Nina Nesbitt – Dinner Table)
Mit ihrem neuen Album Älskar hat die schottische Musikerin Nina Nesbitt ganz wortwörtlich Lieder über die Liebe geschrieben. Denn Älskar bedeutet “Liebe” auf Schwedisch und so spannt der Albumtitel ihres mittlerweile dritten Studioalbums auch noch ganz geschickt den Bogen zu Ninas halb schwedischen Wurzeln. Vollkommen vertraut mit den Chart-Hits der vergangenen Jahrzehnte durch den Einfluss ihrer musikalischen schwedischen Mutter, besitzt die Musikerin das nötige handwerkliche Geschick und Feingefühl, um eingängige Pop-Songs zu schreiben – bereits zwei Platzierungen in den englischen Single-Charts und Songwriting-Credits für u. a. Jessie Ware und Olivia Holt sind der Beleg.
Und auch auf dem zwölf Songs starken Älskar findet sich eine vielfältige Fülle an Pop-Songs, verträumten Balladen und auch mal Tracks mit wummerndem Beat, die auf die 80-Jahre angehauchte Tanzfläche einladen. No Time (For My Life to Suck) sticht als Song über die Entscheidung, das Glück und das Ruder des Lebens in die eigenen Hände zu nehmen, mit sanfter und auch wuchtiger unterlegter Instrumentierung sofort heraus. Dunkle und helle Momente finden hier musikalisch als auch textlich eine bittersüße Mitte: “I guess it’s something that just happens / When you let in all of the darkness / It’s one of my favorite habits”. Federleicht und mit wunderbarer Melodie geht das Stück Pressure Makes Diamonds in die Gehörgänge, während Nina hier aber eine kraftvolle Message und Ansage gegen den stereotypischen sozialen Druck und Erwartungen der Gesellschaft an junge Frauen thematisiert und kritisiert. Die Klavier-Ballade When You Lose Someone lässt Ninas frühen Einfluss durch Taylor Swifts Musik erkennen und wird durch den cleveren Einsatz von Streichern und modifizierten Backing-Vocals zu einem herzzerreißenden Track. Melancholisch bleibt die Stimmung auch auf dem Stück Dinner Table, in dem Nina die Beziehung zu ihrer Großmutter und Mutter besingt und auf individuelle Lebenserfahrungen, Geschichten und Erinnerungen blickt. Ein zutiefst persönlicher und ehrlicher Song, der die Liebe zueinander als roten Faden durch die Leben der drei Frauen unterschiedlicher Generationen ausfindig macht: “Three generations, born in different decades / Some things have changed, but we got the same old heartbreak / You tell me stories / That happened back in your day / And I find it funny’ / Cause somehow I still relate”
“Dieses Album zu machen, war eine völlig andere Erfahrung als alles, was ich bisher gemacht habe”, erzählt Nina über den Entstehungsprozess von Älskar, der sich über mehrere Etappen streckte und aufgrund der Pandemie zum Großteil aus remoter Recordingarbeit bestand. Das Ergebnis ist eine funkelnde Sammlung an Songs, die jeder Art von Liebe – sei es die romantische, freundschaftliche, familiäre oder die Selbstliebe – ihren ganz eigenen Pop-Soundtrack verleihen.
Nina Nesbitt – Älskar
VÖ: 2. September 2022, Cooking Vinyl
www.ninanesbittmusic.com
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