THE OWNERS – Filmkritik


Foto-© capelight pictures / Wild Bunch Germany

This won’t get you anywhere but prison!

(Richard Huggins – The Owners)

Die 90er Jahre im britische Hinterland. Nur wiederwillig folgt Mary (Maisie Williams) ihrem Freund Nathan (Ian Kenny), Slacker Terry (Andre Ellis) und Gaz (Jake Curran), dem überaus aggressiven Kleinkriminellen und Neuling in der Gruppe, bei ihrem Einbruch in die Villa des nahezu greisen Arztes Richard Huggins (Sylvester McCoy) und seiner Frau Ellen (Rita Tushingham). Ein Einbruch bei dem natürlich niemand verletzt und nahezu ohne Sachschade der Safe leergeräumt werden soll. Es kommt anders, sehr viel anders und während der Einbruch recht leicht war, wird es für die vier wohl recht schwer wieder aus der Villa herauszukommen…

Der französische Regisseur Julius Berg spielt in seinem Langfilmdebut gekonnt mit dem Genre der Home Invasion. Das 90 Jahre Setting wird subtil etabliert, die vier jugendlichen sind zwar plan- und perspektivlos aber zu unserem Glück alles andere als charme- oder charakterlos. Besonders die beiden Gegenüberliegenden Pole der Sympathie, die treudoofe Freundin Mary auf der einen und die tickende Zeitbombe voll Gewalt und Profanität in Form von Gaz, halten die munteren Streitereien der Vier am Laufen und konstant interessant. Mit dem Ergebnis, dass wenn Berg den von Anfang an präsenten schwarzen Humor, den Horror und die Gewalt aufdreht, man mehr als genug in Figuren investiert hat um mit ihnen zu fiebern. Dabei wird das Genre zwar nicht neu erfunden, aber immerhin (zugegebener Maßen nicht zum ersten Mal) auf den Kopf gestellt. Wobei auch Genre-Veteranen nicht jeden Twist werden kommen sehen. Dabei spielen alle aus dem kleinen Ensemble gut auf, wobei besonders eine nun etwas erwachsenere Maisie Williams, der völlig durchgedrehte Jake Curran und der herrlich sinistere Dr. Who Veteran Sylvester McCoy im Gedächtnis bleiben. Vor allem letzterer stiehlt den jüngeren Darstellern überraschenderweise die meisten Szenen.

Der Film aus 2020 lag schon eine Weile in den Regalen und wartete auf einen passenden Distributor. In Deutschland lief er bereits 2021 bei den Fantasy Film Fest Nights XXL. Genau in diesem Set-Up, also mit Gleichgesinnten, in gut gelaunter Horror/Grusel Stimmung und bestenfalls mit ein paar Bieren angeheitert, lässt sich The Owners dann auch am besten genießen. Denn obwohl die Geschichte, gerade dafür das sie auch noch auf einem Graphic Novel basiert, zumindest auf der Fantasy Skala eher geerdet, ist der Film durch und durch ein Genre Film. Wer mit schwarzem Humor und harter Gewalt nichts anfangen kann und eine straight und vor allem realistisch erzählte Story erwartet wird schnell aussteigen. Genre Fans hingegen werden bestens unterhalten.

The Owners (USA 2020)
Regie: Julius Berg
Darsteller: Maisie Williams, Sylvester McCoy, Rita Tushingham, Jake Curran, Ian Kenny, Andrew Ellis
Heimkino-VÖ: 16. September 2022, capelight pictures

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Malte Triesch

Malte wuchs im idyllischen Lilienthal, direkt an der Grenze zu Bremen, der schönsten Stadt im Norden Deutschlands, auf. Seine frühesten Film-Erinnerungen ist, auf dem Schulhof in der neusten TV Movie alles anzustreichen was gesehen und aufgenommen werden muss. Da die Auswahl an Horrorfilmen hier doch recht be- oder zumindest stark geschnitten war entdeckte er Videotheken für sich bzw. seine Mutter, da man diese ja erst ab 18 betreten durfte. Wenn er nicht gerade Filmreviews schreibt ist er wahrscheinlich im (Heim-)Kino oder vor dem Mikrophon für den OV Sneak Podcasts, SneakyMonday.

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