Foto-© Milo Van Giap
Newcomer-Alarm! Golden, der gerade veröffentlichte Album-Opener der Sängerin Lucinda Chua hat uns geradezu hypnotisiert, auf jeden Fall aber in den Bann der Newcomerin gezogen! Als Tochter einer englischen Mutter und eines chinesisch-malaysischen Vaters, der zum Teil indigener malaysischer Abstammung ist, wuchs sie in der englischen Stadt Milton Keynes auf. Ihre Eltern sprachen kein Mandarin, und in ihrer Umgebung gab es weder eine starke asiatische Gemeinschaft noch Menschen, die so aussahen wie sie. Das Außenseitertum hat sich daher schnell fest in ihre Identität eingewoben. Chua begann ihre Arbeit am Debütalbum YIAN auf der Suche nach dem fehlenden Teil ihrer Persönlichkeit und suchte nach Antworten in ihrer chinesischen Herkunft.
Dementsprechend heißt es nun auf dem ersten Vorboten des Albums: „An wen wende ich mich, wenn ich nicht so aussehe wie du?”. Das Lied beginnt als ein leiser, unsicherer Ruf von Chua, die allein zum Universum singt. Doch schon bald gesellen sich ihre Freunde, die Musikerinnen Laura Groves und Fran Lobo, zu Chua: „To be the first, to be the first”, singen sie gemeinsam. Ihre Stimmen vereinen sich und erheben das Lied zu einer leuchtenden, hymnischen Bitte an Chuas jüngeres Ich. „Wenn das Sonnenlicht mich trifft / bin ich golden, das wirst du sehen.“
Was mit einer Reihe von Fragen begann, führte Chua schließlich zu einer anderen Art von Antworten. „Ich habe gelernt, dass es kein fehlendes Stück gibt. Ganzheitlichkeit entsteht durch die Erfahrungen, die wir im Laufe unseres Lebens machen, durch die Dinge, die wir über uns selbst lernen. Es geht darum, mit der Leere in uns Frieden zu schließen und Raum für das Wachstum zu schaffen, das dadurch möglich wird.” Wie schon immer dient die Musik Chua als Leitmotiv für ihre innere Heilung. Bei der Produktion von YIAN fand sie eine neue Sprache, mit der sie ihre Erfahrungen ausdrücken konnte, eine Sprache, die in den Praktiken lag, die sie entwickelte, und in der kreativen Gemeinschaft, die sie gefunden hat: Gemeinsam mit Tash Tung, Jade Ang Jackman und Nhu Xuan Hua und den Bühnenbildnern Lydia Chan, Jonquil Lawrence und Erin Tse erarbeitete sie visuelle Identitäten, sang mit der singapurischen Künstlerin Yeule bei Something Other Than Years und arrangierte mit den Dramaturgen Chantel Foo und Duane Nasis eine Erzählung durch Tanz. „Ich habe über mein jüngeres Ich nachgedacht und darüber, was ich nicht hatte. Ich kann die Vergangenheit nicht ändern, aber ich kann versuchen, ein Stück Sprache zu schaffen, die es anderen ermöglicht, sich gesehen und gehört zu fühlen.”