Foto-© Leif Henrik Osthoff
Früh übt sich – jedenfalls im Falle des gerade mal 17-jährigen hiesigen Newcomers Marlon Hammer, der schon mit 14 vom Bochumer Produzenten Markus Schlichtherle in der dortigen Fußgängerzone entdeckt wurde, wo er sich sein Taschengeld als Straßenmusiker aufbesserte. Und überhaupt spielt seine Heimatstadt eine große Rolle für Hammer, der auch absolut kein Problem damit hat, in der Tradition von Lokalheld Herbert Grönemeyer verortet zu werden – was auch der Titel seiner just erschienenen Debüt-EP Bochum 2 zeigt. Denn natürlich gehört dieser auch zu seinen Einflüssen, zu denen aber auch Queen, Pink Floyd, Oasis, die White Stripes, viel Hip-Hop und sogar großformatiger Pop gehört. Für uns hat der Newcomer in der Inspirationen-Reihe fünf Alben herausgestellt, die ihn besonders geprägt haben:
Queen – A Night at the Opera
Auf Queen bin ich zum ersten Mal 2013 aufmerksam geworden als ich im Fernsehen eine Doku zu dieser Band sah und danach nicht mehr Benjamin Blümchen Kassetten hörte, sondern Queen live in Wembley. Es dauerte nicht lang da bekam ich zum Geburtstag eine Vinyl von A Night at the Opera geschenkt. Ich kannte zwar schon viele Lieder daraus, aber erst im Kontext mit den anderen Songs begann ich es wirklich Wert zu schätzen. Das man so vielseitig und facettenreich auf einem Album sein konnte ohne den roten Faden zu verlieren, ist immer noch eine Sache, die ich bei meiner eigenen Musik versuche umzusetzen.
Billy Joel – Turnstiles
Irgendwann, um 2018 rum muss es gewesen sein, sah ich in einem Schallplatten Geschäft diese unscheinbare Platte mit den Leuten im Drehkreuz auf dem Cover und nahm sie einfach mal mit. Bis dato kannte ich Billy Joel nur aus dieser Szene von How I met your mother und durch Otto Walkes Parodien seiner Lieder. Doch als ich dieses Album auflegte und durchgehört hatte musste ich es direkt noch einmal hören, weil ich verstehen wollte wie man so harmonisch komplexe Lieder schreiben, und dabei Geschichten erzählen kann die man nicht mehr vergisst. Das Album wird oft überschattet von Joels riesen Erfolg The Stranger. Doch ich glaube was The Stranger so großartig macht, fing auf Turnstiles an, und ergreift mich emotional immer etwas mehr.
Herbert Grönemeyer – Bochum
Was soll ich dazu groß sagen, ich meine, ich habe Grönemeyer in der Grundschule druchgenommen. Man ist mit diesem Werk als Bochumer von klein auf groß geworden und musste es daher hassen oder lieben. Ich habe es gelernt zu lieben. Spätestens als ich anfing mich für seine Texte zu interessieren, hab ich begriffen wie großartig dieses Album wirklich ist. Kluge Metaphern und krude Wörter, sind eben genau das, was ich selber versuche in meine Texte einzubauen. Nicht umsonst habe ich meine erste EP Bochum 2 genannt, weil ich diese Tradition versuche fortzusetzen.
Pink Floyd – The Dark Side of the Moon
Dieses sagenumwobene Album von dieser riesigen Band, dass dem Hype doch gar nicht gerecht werden kann. Das dachte ich zumindest bis ich die Scheibe einfach mal vom Saturn mitnahm und dem Album als Ganzes eine richtige Chance gegeben habe, mit Kopfhörern auf der Couch mit Augen zu. Dann wusste ich, was die Leute meinen. Ein Album, das es so sehr auf den Punkt bringt wie kein zweites. Ein Ziel, das ich als Musiker sicherlich auch noch habe, es mit einem Album auf den Punkt bringen.
John Mayer – Continuum
John Mayer ist ein Künstler, bei dem ich lange Zeit gebraucht habe, um mit ihm warm zu werden. Als ich das erste Mal von ihm hörte war ich weniger als unbegeistert. Doch als ich dann die Live-Version von Gravity gehört habe wusste ich was dieser Mensch drauf hat, nämlich unglaublich Gitarre spielen. Kurze Zeit danach wurde auch schon das dazugehörige Album bestellt. Ein Album, das mich in meiner Entwicklung als Instrumentalist an der Gitarre auf jeden Fall sehr geprägt hat.