Foto-© Pooneh Ghana
Kaum ist die Tour zum gefeierten Zweitwerk Drunk Tank Pink abgeschlossen, legen die britischen Indie-Rocker nach und kündigen mit Food for Worms (VÖ: 24.02.23 via Dead Oceans) das erste Album an, bei dem die Band nicht in sich gekehrt ist, sondern den Fokus auf die Welt um sich herum legt: “Ich glaube nicht, dass man ewig in seinem eigenen Kopf sein kann”, sagt Sänger Charlie Steen dazu. Bei einem Gespräch mit einem Freund nach einem ihrer Auftritte kam ihm ein abschweifender Gedanke, den er festhielt: “Es ist seltsam, nicht wahr? In der populären Musik geht es immer um Liebe, Liebeskummer oder um sich selbst. Es gibt nicht viel über deine Kumpels.” Drum erinnert Food for Worms an eine gewisse Mortalität, andererseits feiert es das Leben und die Einsicht, dass wir uns letztlich doch alle gegenseitig brauchen.
Gleichzeitig markiert das Album eine klangliche Abkehr von allem, was sie zuvor gemacht haben. shame haben ihre Post-Punk-Anfänge für weitaus vielseitigere Einflüsse aufgegeben und schöpfen aus den scharfen, aber unkomplizierten lyrischen Beobachtungen von Lou Reed und den melodischeren Werken der deutschen Band Blumfeld aus den 90ern. shame beauftragten den renommierten Produzenten Flood (Nick Cave, U2, PJ Harvey, Foals) mit der Umsetzung ihrer Vision. Die Live-Aufnahme jedes Titels bedeutete eine Art Kapitulation: Hier geben die rauen Kanten dem Album seine Textur; die Fehler sind interessanter als die Perfektion. In gewisser Weise erinnert das so an den Titel des Albums und daran, dass die Band mit dieser Platte ihre Zerbrechlichkeit umarmt und damit eine neue Quelle der Tapferkeit erschließt.
Gleichzeitig mit der Album-Ankündigung veröffentlichen shame die erste Single Fingers of Steel, sowie ein Video unter der Regie von James Humby dazu, über das Steen sagt: “Selbstbesessenheit, Geißelung in den sozialen Medien und Tod sind in dieser Oscar-nominierten Aufführung zu sehen. Niemand hat jemals zuvor ein solches Video gemacht, und wenn ihr es euch anschaut, werdet ihr sehen, warum. Stellt euch “Casablanca” vor – aber in Farbe und besser.“
In Deutschland erscheint Food for Worms indieexklusiv auf Opaque Yellow Vinyl und im streng limitierten Bundle mit einer Bonus-7”. Außerdem ist wird das neue shame-Album digital, auf Kassette, CD, LP sowie auf Transparent Purple Vinyl erhältlich sein.
shame Tour:
26.03.23 München, Technikum
27.03.23 Berlin, Festsaal Kreuzberg
28.03.23 Hamburg, Markthalle
04.04.23 Köln, Gloria