Foto-© Calvin Lee Joseph
Mit den Vorschusslorbeeren in Form von einer JUNO-Award Nominierung in der Kategorie Adult Alternative Album Of The Year, sowie einer Long-List-Nennung für den Polaris Music Prize für ihr Debütalbum Fear aus dem Jahr 2019 ausgestattet, kündigte Alexa Dirks mit ihrem Alter Ego Begonia zuletzt schon ihr Solo-Zweitwerk Power Blue für den 24. Februar 2023 via Birthday Cake Records an! Als frech, unverfroren und blumig kann man ihren Pop-Entwurf bezeichnen, der Sensibilität und Weisheit vereint. In ihrer Musik lehnt sich Begonia stark an das Gefühl des Ankommens an. Ob es darum geht, zu lernen, sich selbst zu finden oder einen brutalen Herzschmerz zu verarbeiten – Dirks‘ intime Texte und ihr kühner Sound ermöglichen es ihrem Publikum, sich mit einer erfrischenden Ehrlichkeit auf die Unordnung des Lebens zu beziehen. Das neue Album wurde von der Kanadierin zusammen mit Matt Peters und Matthew Schellenberg (Royal Canoe) geschrieben und produziert – weite Unterstützung erhielt die Musikerin von Jason Agel (Björk, Kelly Clarkson, Prince) und Joe LaPorta (FKA twigs, beabadoobee, Solange). Dirks selbst sagt darüber: „Powder Blue ist eher ein Gefühl. Es lässt mich an meine Babydecke denken, an die Farbe des Umhangs der Jungfrau Maria beim Weihnachtsspiel in der Kirche, an die Luftigkeit von Wolken an einem Sommertag, an chlorhaltiges Wasser in einem Hotelpool, an Elvis in den 70er-Jahren, der einen schlecht sitzenden Overall trug, an die Tapete in meinem Zimmer, als ich aufwuchs, an die Sammlung verblichener Jeansjacken in meinem Keller. Der Name dieses Albums musste etwas sein, das all die Gefühle umfasst, die diese Songs bei mir auslösen, wenn sie zusammengefügt werden. Für mich enthält dieses Album eine gedämpfte Nostalgie, Gedanken über die Kindheit, die Komplexität einer neuen Liebe, Selbstliebe, Religion, Jungfräulichkeit und Sexualität. Es ist ein Schwelgen in emotionaler Tiefe und Schmerz, aber auch ein Schwelgen in Liebe und einer poppigen Leichtigkeit – zwei Seiten, die ich immer versucht habe, auszubalancieren. Ich habe das Gefühl, dass ich mit dieser Platte mein Schutzschild noch mehr fallen lasse und beschlossen habe, mich auf beiden Seiten nicht zurückzuhalten.“
Auf die vorherige Singleauskopplung Right Here folgend, thematisiert der just erschienene zweite Vorbote Cold Night gedankenvoll die verschiedenen Phasen von Trauer nach dem Ende einer lebensverändernden Beziehung. “Die erste Strophe beschreibt, wie man noch nicht bereit ist, loszulassen und allein der Gedanke daran, ‘zurückgelassen’ zu werden, einen so verzweifelt und losgelöst fühlen lässt, als wäre man nicht einmal mehr ein Mensch”, erklärt Begonia. “Strophe zwei reflektiert über die Realität der Beziehung selbst und bestimmte Geschichten, die erst mit der Zeit die Wahrheit ans Licht bringen. Im letzten Teil des Liedes, nachdem die Streicher einsetzen, geht es darum, die Situation so zu akzeptieren, wie sie ist, und weiterzumachen. Wie man in seiner Verzweiflung und Traurigkeit sitzt, aber auch weiß, dass es vorbei sein musste und dass man das Richtige getan hat, indem man weggegangen ist.”