DONNIE YEN’S SAKRA – Filmkritik


Foto-© Capelight Pictures

Solange ich ohne Scham in den Himmel blicken kann, lasse ich die Menschen auf dem Boden nicht im Stich.

(Qiao Feng – Sakra)

Im China Ende des 10. Jahrhunderts wird die frühe nördliche Song Dynastie von der Khitan geführten Liao Dynastie angegriffen. Im Hintergrund warten die Streitkräfte des ehemaligen Yan Königreichs auf ihre Gelegenheit. In diesem Kontext, aber fernab etwaiger Schlachten, arbeitete sich Qiao Feng (Donnie Yen) vom Waisenkind zum Anführer der Bettler-Bande – einer mächtigen und respektierten Kung Fu Sekte der Song – hoch. Nach einer Reihe falscher Anschuldigungen wird er als Mörder und gebürtiger Khitan ausgestoßen, worauf er sich auf eine abenteuerliche Suche nach den wahren Mördern und seiner Herkunft macht.

Donnie Yen (Co-Regisseur, Co-Produzent & Hauptdarsteller) hat sich eine Scheibe von Jin Yongs Wuxia-Roman Demi-Gods and Semi-Devils abgeschnitten und mit Hilfe von sechs Schreiberlingen eine Filmadaption versucht. Damit reiht sich Sakra in eine lange Tradition von drei Filmen und sechs Fernsehserien ein. Dabei geht es nur um eine von drei Hauptfiguren und in etwa die Hälfte der Geschichte. Das alles erklärt ein Stück weit die konfuse Handlung, die kitschigen Dialoge, die Überzahl an Charakteren sowie die übertriebenen und trashigen Effekte. Yen hat zu selten die Gelegenheit, seine Kampfkünste glänzen zu lassen, weil zum einen zu oft geschnitten wird und zum anderen die Choreographie mit phantastischen Elementen und einer-gegen-alle Orgien überladen wird. Wuxia-Fans werden dem theatralischen und pathetischen Spektakel vielleicht etwas abgewinnen können, aber nach einem sehr unterhaltsamen Action Set Piece nach dem Prolog gleitet Sakra ohne weiteren Antrieb langsam in den Abgrund.

Tin lung bat bou (HK CN 2023)
Regie: Donnie Yen, Ka-Wai Kam, Wai-man Cheng
Besetzung: Donnie Yen, Chen Yuqi, Cya Liu, Wu Yue, Eddie Cheung, Grace Wong, Ray Lui, Kara Wai
Kinostart: 27. April 2023, Capelight Pictures

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