Foto-© Hanna Fasching
You can shut me down
But I would never ever ever
Ever shoot right back
Can control myself
But the way you make me feel
Has got me losing it
(Sharktank – Never Ever Ever)
Sie sind wohl eine der größten musikalischen Überraschungen aus dem deutschsprachigen Raum in den letzten Jahren: Sharktank veröffentlichten ihr zweites Album Acting Funny am 24. März. Mit ihrem Debütalbum Get It Done und einer wilden Mischung aus leichten Indie-Vibes, lässigen Hip Hop-Einflüssen, poppigen Untertönen und einer Prise Undefinierbarem eroberten sie 2021 jede Menge Herzen im Sturm und kletterten auf der Beliebtheitsskala direkt nach ganz oben. Dabei fand das österreichische Trio eher aus Zufall zusammen – und man kann nur sagen: zu unserem Glück!
Ihr Stil ist schwer zu greifen, überrascht doch jeder ihrer Tracks mit unerwarteten Elementen: mal groovig, mal sentimental-melancholisch, mal grungig, mal poppig-happy. Immer schwingt ein sommerlich-erfrischender 90s Vibe mit.
Mit Chemtrails & Paperplanes schafft die Band einen ruhigen Einstieg ins Album. Garniert mit akustischen Gitarren und einer berauschenden Mehrstimmigkeit, flüchtet sich die Band thematisch in die eigene Kindheit. Leichtigkeit und Schwere liegen hier gleichzeitig in der Luft – es sind diese Widersprüche, die Sharktank kunstvoll und mühelos vereinen.
Busy kommt dann etwas nischiger daher: Rap und Hip Hop treffen in dem Track auf locker-leichten Indie-Pop. Hier und da kommen sogar Grunge-Elemente durch. Thematisch finden wir uns in Busy, Sleeping und Get by direkt im Lebensgefühl und den Strugglen einer ganzen Generation wieder: Da geht es mal ums Persönliche wie eigene Unsicherheiten oder das Streben nach dem individuellen Selbst, aber auch ums große Ganze – um die politischen und sozialen Umbrüche unserer Zeit.
Mit dem sprudeligen Track Never Ever Ever gibt es Frühlingsgefühle gratis. „Weiß nicht, was mich da geritten hat, ich wollte einfach einen super poppigen Popsong schreiben und in eine neue Rolle schlüpfen“, sagt Sängerin Katrin. Auf Acting Funny, nach dem das Album benannt wurde, wird innegehalten: Es markiert einen Moment der Realisation.
H-A-P-P-Y setzt daraufhin ein kritisches Statement gegenüber der gegenwärtigen Happy-Culture und toxischen Always-Good-Vibes. Sleeping überrascht als ruhiger Trap-Song. Und auf Out of Luck kommt das Album mit leichtgängigen elektronischen Sounds zu einem runden Abschluss.
Sharktank vereinen auf Acting Funny Anspruch und Lässigkeit, Hip Hop-Fans und Popliebhaber*innen, Tanzwütige und Kopfnickende. Auf diese Band kann man sich einigen, auf diesem Album findet jede*r einen Song, der ihn*sie glücklich macht – trotz oder vielleicht gerade wegen all der zusammengebrachten Widersprüchlichkeiten.
Sharktank – Acting Funny
VÖ: 24. März 2023, Humming Records
www.instagram.com/sharktanksharktank
www.facebook.com/sharktankmusic
Sharktank Tour:
27.04.23 Leipzig, Naumanns
28.04.23 München, Ampere
05.05.23 Erlangen, Unter einem Dach Festival @ E-Werk
21.10.23 Stuttgart, EgoFM Fest
22.10.23 Köln, Gebäude 9
25.10.23 Hannover, Lux
26.10.23 Chemnitz, Atomino