Foto-© ANOHNI with Nomi Ruiz
Vielmehr muss man heute an Neuigkeiten aus der Musik-Blase nicht vernehmen: Die britische Wahl-New-Yorkerin ANOHNI kündigt mit My Back Was A Bridge For You To Cross das neue ANOHNI and the Johnsons-Album für den 7. Juli via Rough Trade Records an und präsentiert die erste Single It Must Change daraus! Den kreativen Prozess bei der Entstehung zum Nachfolger des 2016er Kritiker-Lieblings HOPELESSNESS beschreibt sie als akribisch, aber ebenso inspirierend, freudig, intim, erneuernd und das Ergebnis als neues Statement dazu, wie sie die Welt sieht. “I’ve been thinking a lot about Marvin Gaye’s What’s Going On. That was a really important touchstone in my mind”, sagt ANOHNI über ihr sechstes Studioalbum. “Some of these songs respond from the present day to global and environmental concerns first voiced in popular music over 50 years ago.”
2022 begann ANOHNI mit dem renommierten Soul-Produzenten Jimmy Hogarth (Amy Winehouse, Duffy, Tina Turner) zu arbeiten – eine Premiere für ANOHNI, die alle bisherigen Johnsons-Alben selbst komponiert und produziert hat. Dafür brachte sie Notizbücher voller Text-Ideen zu den Sessions und zusammen mit Hogarth an der Gitarre und ANOHNI am Klavier entstanden die ersten Demos. Daraufhin rekrutierte Hogarth für die Album-Aufnahmen eine Studio-Band, bestehend aus Leo Abrahams, Chris Vatalaro, Sam Dixon und dem Streicherarrangeur Rob Moose. Hogarths intuitives Gitarrenspiel führt die Hörer*innen dabei durch die zehn Songs, die sich aus Versatzstücken von amerikanischem Soul, britischem Folk und experimenteller Musik zusammensetzt. Dabei schwanken die Songs zwischen Zärtlichkeit und instrumentaler Brutalität, Melodie und Dissonanz.
ANOHNIs Weltbild prägt die Songs auf ihrem neuen Album, die sich mit unterschiedlichen Themen beschäftigen. Es ist ihr persönlicher Kommentar zu dem Verlust geliebter Personen, Ungerechtigkeiten, Entfremdung, Akzeptanz, Grausamkeit, Umweltzerstörung, Verwüstungen, die durch die Abrahamitische Religionen angerichtet wurden, Future Feminism und die Möglichkeit, dass wir unsere Formen von Denken, unsere spirituellen Ideen und unsere gesellschaftlichen Strukturen, wie unsere Beziehungen erst noch mit dem Rest der Natur in Einklang bringen müssen. “Many of the recordings on this record — like ‘It Must Change’ and ‘Can’t’ — capture the first and only time I have sung those songs through. There’s a magic when you suddenly place words you have been thinking about for a long time into melody. A neural system awakens. It isn’t personal and yet is so personal. Things connect and come alive.”
Ein Portrait des legendären Menschenrechtsaktivisten Marsha P. Johnson, in den 70igern fotografiert von Alvin Baltrop, ziert das Cover von My Back Was A Bridge For You To Cross – eine posthume Verneigung. Dabei zeigt sich auch, dass sich ANOHNIs Ansatz seit dem letzten Album verschoben hat, von jemandem, die mit der globalen Verleugnung hadert, hin zu einer Künstlerin, die diejenigen unterstützen will, die an der Front die unterschiedlichsten Kämpfe austragen. “I want the record to be useful. I learned with HOPELESSNESS that I can provide a soundtrack that might fortify people in their work, in their activism, in their dreaming and decision-making. I can sing of an awareness that makes others feel less alone, people for whom the frank articulation of these frightening times is not a source of discomfort but a cause for identification and relief. I want the work to be useful, to help others move with dignity and resilience through these conversations we are now facing.”
Im Video zu It Must Change ist das britische Model und Aktivistin Munroe Bergdorf unter der Regie von Iain Forsyth und Jane Pollard zu sehen. Dazu sagt ANOHNI: “Munroe Bergdorf has done so much service for British society. She always impresses me with her articulate grace. Munroe’s dignity and ethical courage are a guiding light.”