Foto-© Eli Freireich

Honey, you don’t have time
To change your clothes again
The world will love you no matter what you’re wearing
The world ain’t gonna care
The world ain’t gonna care
I just wanna take my time and see what it feels like outside
I just wanna be like you, so sure of what to do- so high
I want to be a redwood tree
Feel desert sand below my feet
I want to be so good to you
But I never know how to move.

(Indigo De Souza – Not My Body)

Zwischen City Pop und Teenage Angst auf Smog, sowie der punkigen Indie Hymne Always bewegt sich Indigo De Souza mit ihrer frechen, starken Stimme leicht wie eine Feder. Ihre neuestes Album All Of This Will End lebt von einer wilden Energie, die durch das Selbstbewusstsein der Künstlerin entstehen konnte. Es ist, im Gegensatz zu ihren frühesten Werken, in einer Atmosphäre von Gemeinschaft und Stabilität entstanden. Für die Amerikanerin ist der neue Sound heller, freundlicher und teilweise poppiger. Aber der alte, kratzende, wütende Sound ist lange nicht verloren gegangen. Gezielt setzt Gitarrist Dexter Webb Distortion-Effekte ein, um den Liedern ihre Gewalt zu geben, während Indigo mit rauer Stimme ins Mikrofon brüllt. Avery Sullivan begleitet jeden Track mit anstachelnden Drums.

Den Anfang macht Time Back. Das poppige, motivierende Lied lebt von unbekümmerten Synthies und endet auf eine verzerrte Note. You Can Be Mean steigt dann plötzlich in die punkige Seite Indigos ein. Prickelnde E-Gitarre und ihre belegte, wütende Stimme erzählen von einer toxischen Beziehung. Losing ist dagegen ein minimalistischer Track, in dem Drums und Gitarre im Vordergrund stehen und letztendlich zu einem abrupten Ende kommen. Wasting Your Time sticht mit beschwörender E-Gitarren Melodie hervor, während Parking Lot ein atmosphärisches Indie Lied ist, das Indigos Stimme in den Vordergrund stellt. Es folgt das sanfte, verträumte All Of This Will End. Während die zweite Hälfte des Albums einen verspielteren Sound annimmt und ab und an mit Überraschungen wie Bläsern oder virtuosen Vocals spielt, endet das Album mit Younger & Dumber mit einem radioreifen Pop-Hit.

Indigo De Souza hat in sich und ihrer Musik über die letzten Jahre eine starke Entwicklung durchgemacht und dabei ihren einzigartigen Sound nicht verloren. In den Tiefen des westlichen North Carolina, schreibt sie Musik in der freien Natur. Umgeben von atemberaubenden Landschaften und schwierigen politischen Gegensätzen behauptet die queere Künstlerin ihren Platz und verbreitet positive Energie sowie grandiose Musik.

Indigo De Souza – All of This Will End
VÖ: 28. April 2023, Saddle Creek
www.indigodesouza.com
www.facebook.com/Indigofaraway

Indigo De Souza live:
03.07.23 Berlin, Privatclub