65 – Filmkritik


Foto-© SONY Pictures Entertainment 2023

Ich weiß nicht, wo wir sind, aber da draußen ist etwas…etwas Außerirdisches.

(Mills – 65)

Vor 65 Millionen Jahren schwebt über dem Glück von Astronaut Mills (Adam Driver) auf dem erdähnlichen Planeten Solaris, viele Lichtjahre von der Erde entfernt, in einer weit entwickelten humanoiden Zivilisation ein dunkler Schatten. Denn seine Tochter Nevine ist todkrank. Statt bei ihr zu sein und die Zeit mit ihr zu nutzen, versucht er ihr eine letzte Chance auf Heilung zu ermöglichen und schließt sich einer zweijährigen Erkundungsexpedition an, die für die Kosten einer Behandlung aufkommen soll. Doch während dieser wird das Raumschiff von einem Asteroiden getroffen und stürzt auf einem mysteriösen Planeten ab – die einzigen Überlebenden sind Mills und ein Mädchen namens Koa (Ariana Greenblatt), die aber nicht die gleiche Sprache sprechen.

Auf der prähistorischen Erde gestrandet merken sie schnell, dass ihre Uhr tickt und alles gegen sie spielt – Dinosaurier wittern in ihnen einen leckeren Snack und ein großer Asteroid bedroht sie gleich mit den gefährlichen Kreaturen auszulöschen. Die einzige Hoffnung ist eine entfernt abgestürzte Rettungskapsel, doch auf dem Weg lauern natürlich einige Gefahren.

Adam Driver gehört seit einigen Jahren zu den spannendsten Akteuren seiner Zunft, geht immer wieder komplett in seinen Rollen auf und konnte sich zuletzt auch schon einige Sporen als Action-Darsteller verdienen, sodass 65 unter der Regie der beiden A Quiet Place-Drehbuchautoren Scott Beck und Bryan Woods recht schnell mit dem Clash von Science Fiction und Dino-Horror als ausgemachtes Blockbuster-Potential galt. Doch leider funktioniert das Ergebnis trotz des Potentials der einzelnen Bausteine kaum – zu glatt, inhaltsarm und vorhersehbar gestaltet sich die schnell erzählte Story, um dann letztlich in einem stupiden Run-or-Die-Horror-Actioner vonstatten zu gehen, der dem Zuschauer kaum ermöglicht irgendwie eine Bindung zu den Akteuren aufzubauen. Die Sprachbarriere der Flüchtenden verbaut darüberhinaus tieferschürfende Dialoge und sorgt dafür, dass man größtenteils mit Effekten das doch arg flache Drehbuch auszugleichen versucht. Vielleicht ja auch so ein wenig das Erfolgsrezept der beiden Autoren, die damit ja schon bei A Quiet Place mit stiller Flucht durch gefährliches Terrain einen Hit lieferten – hier wirkt es jedoch konstruiert und ideenlos. Letztlich bleibt der bittere Nachgeschmack, dass bei 65 viel mehr möglich gewesen wäre, aber das Ergebnis selbst bei nur knapp 93 Minuten Spielzeit noch zu viel Lebenszeit beim Betrachten vergeudet hat.

65 (USA 2023)
Regie: Scott Beck, Bryan Woods
Darsteller: Adam Driver, Ariana Greenblatt, Chloe Coleman, Nika King, Brian Dare
Heimkino-VÖ: 25. Mai 2023, Sony Pictures Home Entertainment

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Dominik

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