Foto-© Alexandra Waespi
I thought you could tell
by my awkward devotion to making you laugh
Your cat in my arms, dancing to Enya hard
Kicking out at your phone
And I’m watching you chew the side of your cheek
Nicorette patch peeking under your angel sleeve
I hope it’s not a big deal
You got me feeling hyper real
And I want to belong to you
Want to belong to you
Want to belong to you
I’m sorry if that scares you but I can’t help it
Want to belong to you
Want to belong to you
I’m sorry if that scares you but I can’t help it
I can’t help it
I can’t help it
I’m sorry if that scares you but I can’t help it
(Arlo Parks – Dog Rose)
My Soft Machine heißt das neue, zutiefst persönliche Album von Arlo Parks. Die weiche Maschine von der gesprochen wird ist nichts Geringeres als der eigene Körper. Das Wunderwerk mit dem wir durch Augen, Mund, Ohren, Tastsinn und Herz unsere Umwelt in unterschiedlichster Art und Weise wahrnehmen können. Den Titel hat die Londonerin aus einer Zeile des gefeierten Indie-Spielfilms The Souvenir. Sie ruft dazu auf die Realität nicht zu rational aufzunehmen, sondern subjektiv und emotional zu erleben.
In zwölf Songs erleben wir wie Arlo Parks sich selbst beobachtet und zwischen Leichtigkeit in der Liebe zu Schwermut aufgrund alter Wunden hin und her fällt. Ihre Verletzlichkeit wird wie immer von poetischen Metaphern getragen und wir können uns an den bildlichen und farbenfrohen Beschreibungen ihrer Erlebnisse erfreuen.
Auf dem Weg zum neuen Album hat Arlo Parks mit verschiedensten Produzenten zusammengearbeitet. Darunter Ariel Rechtshaid (Vampire Weekend, Haim), Buddy Ross (Frank Ocean) und Romil Hemnani von Brockhampton. Nach der Pandemie, in die auch der Release ihres Debütalbum fiel, war es ihr besonders wichtig den kreativen Prozess mit Menschen im Studio zu teilen.
Das Album beginnt mit Bruises. Einem ausdruckstarken Song, trotz minimalistischer Melodie. Sanft rappt sie die Worte “I wish I was bruiseless. Almost everyone that I love has been abused and I am included”. In ihrer gefühlvollen, verletzlichen Art lag schon immer ihre Kraft und das scheint sich auf der neuen Platte nur noch zu intensivieren. Verliebt wird es auf Devotion: “I think in a way I’ve always loved you. I used to hate it when people said that shit. But I mean it. You make me feel free”, singt Arlo. Ihre Stimme und die Gitarre konkurrieren um die Oberhand, bis das rockige Finale der E-Gitarre den Sieg holt. Purple Phase sticht mit verträumter, psychedelischer Gitarre heraus. “Mugler aviators hiding eyes that laugh when concealed, saviour instinct tells me – use your hands to drag her to peace, to a place she can sleep.” Seit ihrer ersten Veröffentlichung hört man aus ihren Lyrics heraus, was für eine hingebungsvolle Freundin Parks ist. Ihre lyrische Art sich auszudrücken, kommt hier besonders gut hervor.
Auf dem Song Pegasus können wir uns auf Super-Feature Phoebe Bridgers freuen. Die Album-Highlights sind jedoch Puppy und I´m Sorry. Ersteres hat Anklänge von Breakbeat und traurigem City Pop. I´m Sorry verzückt mit grooviger Melodie und verträumter Gitarre. Parks rappt mit harmonisch abgemischter Stimme die herzzerreißenden Worte “Tried to tell my therapist everything, tried to meditate, fuck the pain away, tried to move out to LA, dye my hair lime, be a saint, But I won’t peek through the blinds I’ve shut in myself and so nothing changed.”
Der letzte Track des Albums, Ghost, behandelt den Wunsch danach sich in einer Beziehung besser emotional öffnen zu können. “I know that it’s been a while since I came over it’s hard to be unguarded. I know I come across cold. Dropping out like a stone when I’m crumbling but I owe you the truth. Wanna melt right into you.” Pulsierender Bass und quirky Synths gehen wieder in den ersten Song über. Ob sie uns damit den Ursprung ihrer Angst vor emotionaler Nähe mitteilen will oder den Hörfluss unterstützt, bleibt vorerst ein Geheimnis.
Arlo Parks – My Soft Machine
VÖ: 26. Mai 2023, Transgressive
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