DER SUPER MARIO BROS. FILM – Filmkritik


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It’s a me, Mario.

(Super Mario – The Super Mario Bros. Movie)

Bowser (Jack Black) hat Prinzessin Peach (Anya Taylor-Joy) entführt und die Super Mario Bros. (Chris Pratt und Charlie Day) müssen sich in das Pilzkönigreich aufmachen, um sie zu retten. Halt nein, Bowser hat Luigi entführt und droht das Pilzkönigreich zu überfallen, wenn ihn Prinzessin Peach nicht heiratet. Also machen Mario und Peach sich auf, um die Kong Armee (inklusive Seth Rogans Donkey Kong) für ihren Kampf gegen Bowser und seine Koopas zu gewinnen.

Dieser kleine Twist ist auch schon die einzige Veränderung im Vergleich zum klassischen Super Mario Universum, die der Film mit sich bringt. Entwickelte Peach sich in nun fast 40 Jahren sehr langsam von der „Damsel in Distress“ hin zu einer eigenen Person, wird diese Entwicklung hier direkt abgeschlossen und wir bekommen eine burschikose Kämpferin, die ihr Königreich auch gut allein verteidigen könnte, aber nach etwas Überzeugung gerne die Hilfe des kleinen süßen Klempners annimmt. Da passt dann auch Anya Taylor-Joys leicht rauchige Stimme, die für Puristen jedoch etwas zu weit weg ist vom quietschigen Original der Spiele. Chris Pratt wird hingegen überraschenderweise auch den letzten Zweifler für sich gewinnen. Mario klingt wie in den Spielen, wobei der heutzutage etwas zu stereotypische italienische-amerikanische Akzent leicht zurückgefahren wird. Für alle Fans des Original- Sprechers gibt es dann nicht nur einen, sondern zwei Cameos von Charles Martinet, Marios Stimme aus den Spielen. Jack Black als Bowser sticht besonders in seinen musikalischen Einlagen, wenig überraschend, positiv hervor, ansonsten geht seine Stimme völlig in dem großen Reptil auf und erinnert kaum an den Comedian selbst. Für Fans ein bisschen schade, für Kritiker perfekt, für die Rolle auf jeden Fall gut, denn es ist eben nicht die Jack Black-Show. Auch visuell gibt es kaum Raum für Kritik, alles sieht genauso aus wie Mario und seine Welt eben aussehen sollen. Viel wurde im Vorfeld in den Tiefen des Internets über Marios verkleinerten Hintern diskutiert, fällt wirklich auf, wenn er erst einmal mit Doppelsprung und Pirouette genau wie im Spiel durch die Gegend saust. Großartig ist dabei, dass der Film nicht nur aussieht wie ein Super Mario Spiel, sondern die meiste Zeit genauso klingt. Das gilt dabei sowohl für die Effekte als auch den Soundtrack, in dem immer mal wieder Mario Themen angespielt werden. Nicht umsonst war Nintendos Haus und Hof Komponist Koji Kondo beratend bei dem Soundtrack involviert. Wenn gleich zu Anfang das Thema von Bowsers Luftschiffen aufspielt, werden viele der Älteren eine wohlig nostalgische Gänsehaut spüren. Was wohl in die gleiche Richtung zielt, aber hingegen gar nicht zündet, sind die vielen eingebauten 80er Jahre Pop und Rock Songs. Größtenteils aus dem Fundus der Guardians OSTs gezogen, wirken sie nicht einmal mehr wie eine 80er Jahre Referenz, sondern mehr wie eine Filmreferenz. Und überhaupt, wo der Film die komplett fiktive Welt der Spiele so gut, wie kaum eine andere Videospielverfilmung, einfängt, warum dann diese nahezu perfekte Immersion mit realen Songs brechen? Hier wäre weniger klar mehr gewesen.

Dieser Prämisse ist man bei der Story glücklicherweise gefolgt. Denn den Minimalismus des Plots sollte man nicht (zu stark) kritisieren. Wer alt genug ist, sich noch an den 1993er Realfilm Super Mario Bros. zu erinnern, weiß wie sehr das aus dem Ruder laufen kann, wenn man versucht die Prämisse von Marios Welt in einen realistischen Plot zu zwängen. Der Film hat genauso viel bzw. wenig Plot wie die Spiele und schafft es dank einem guten Tempo, viele Gags und ja, auch viel Fanservice und einer knackigen Laufzeit von nur knapp über 90 Minuten durchgehend zu unterhalten.

Nachdem Nintendo sich lange sehr bewusst aus dem Filmgeschäft herausgehalten hat, um seine IPs zu schützen, ist ihnen nun, gemeinsam mit den Minions Machern ein absoluter Achtungserfolg geglückt. Nicht zuletzt sicher, auch weil man intensiv zusammengearbeitet und die Umsetzung auch von Super Mario Erfinder Shigeru Miyamoto mit betreuen lassen hat. Mittlerweile auf Platz 18 der erfolgreichsten Filme aller Zeiten, können wir gespannt sein, was noch weiteres an Mario und Nintendo Franchises auf die Leinwand kommt. Ob sich der Erfolg und der Spaß dieses Films reproduzieren lassen, ist offen, versuchen werden sie es sicher. Für den Moment haben wir einen Film, der mit viel Nostalgie auch die Älteren erfreut und mit viel Witz die Jüngeren unterhält. Für die Jüngsten unter sechs ist der Film aber dann doch zu hektisch, bunt und laut, hier sollten Eltern gut abwägen, ob ihr Kind wirklich schon bereit ist, auch über die FSK von Sechs hinaus. So schwer es manchmal fällt, den Nostalgie Tripp (zunächst) alleine zu begehen, es ist ja aufgehoben, nicht aufgeschoben.

The Super Mario Bros. Movie (USA 2023)
Regie: Aaron Horvath, Michael Jelenic, Pierre Leduc
Besetzung: Chris Pratt, Anya Taylor-Joy, Charlie Day, Keegan. Michael Kay, Seth Rogan, Charlie Day, Charles Martinet
Heimkino-VÖ: 22. Juni 2023, Universal Pictures Germany GmbH

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Malte Triesch

Malte wuchs im idyllischen Lilienthal, direkt an der Grenze zu Bremen, der schönsten Stadt im Norden Deutschlands, auf. Seine frühesten Film-Erinnerungen ist, auf dem Schulhof in der neusten TV Movie alles anzustreichen was gesehen und aufgenommen werden muss. Da die Auswahl an Horrorfilmen hier doch recht be- oder zumindest stark geschnitten war entdeckte er Videotheken für sich bzw. seine Mutter, da man diese ja erst ab 18 betreten durfte. Wenn er nicht gerade Filmreviews schreibt ist er wahrscheinlich im (Heim-)Kino oder vor dem Mikrophon für den OV Sneak Podcasts, SneakyMonday.

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