JULIE BYRNE – kraftvoll strahlend

Foto-© Tonje Thilesen

Ein kleiner Rohdiamant der Songwriter-Szene, die uns in den letzten Wochen und Monate extrem Vorfreude auf ihr neues, am 7. Juli via Ghostly International erscheinendem Album gemacht hat ist die amerikanische Musikerin Julie Byrne! The Greater Wings heißt das neue Werk und strotz nur so voller Sehnsucht, zerbrechlich-feinen Kompositionen und tiefen Emotionen gleichzeitig ist enthält es die kraftvollste, strahlendste und lebensbejahendste Musik in Byrnes Karriere.

Und heute erscheint mit Moonless der nächste Vorbote – der Song ist eine Ode an die gleißende Dunkelheit, die teilweise auf einer entlegenen Insel im Süden Portugals entstand, wo Byrne eine Artist-Residency verbrachte. “I remember walking through the dune systems on the ocean side of Culatra, the noises of the docks, the scent of tidal flats. The land itself, as a coastal formation, in a constant state of movement between erosion and growth.” Die hypnotische Klavierballade ist ein Portal in die verlorene, späte Nacht mit einladenden sensorischen Details: Stimmen, die durch den Rauch aufsteigen, die Taktilität von in den Tisch geritzten Namen, Wind, der vom Meer her über die Haut zieht. Gerade als die Szene beginnt, sich ewig anzufühlen, stellt Byrne die Vorstellungen vom Fackellied auf den Kopf. Moonless sehnt sich nicht nach der Rückkehr eines anderen, sondern spricht stattdessen von der Erleichterung, nicht mehr auf die Liebe eines anderen zu warten. “Something I love about being a songwriter, especially as a queer woman, is being able to have the last word in my work, becoming myself line by line. This is a breakup song, and it’s the first song I wrote on piano.” Ihr neues Instrument verblasst in den Tümpeln der Abenddämmerung. Eine karge Konstellation von Streichern beendet die Geschichte wie Funken, die in der Dunkelheit aufsteigen und dann in Asche verschwinden.

Das neue Album wurde über mehrere Jahreszeiten hinweg geschrieben, mit Bildern von Nächten auf Tour, Zeiten der Isolation und den Fahrten quer durchs Land für die verschiedenen Kollaborationen zwischen Chicago, New York und Los Angeles. Die Aufnahmen begannen mit dem verstorbenen Eric Littmann (Phantom Posse, Steve Sobs), ihrem langjährigen kreativen Partner und Not Even Happiness-Produzenten, und endeten in den Catskills von New York mit dem Produzenten Alex Somers (Sigur Rós, Julianna Barwick).

“My hope for The Greater Wings is that it lives as a love letter to my chosen family and as an expression of the depth of my commitment to our shared future”, erklärt Byrne. “Being reshaped by grief also has me more aware of what death does not take from me. I commit that to heart, to words, to sound. Music is not bound to any kind of linear time, so in the capacity to record and speak to the future: this is what it felt like to me, when we were simultaneous, alive, occurring all at once. What it has felt like to go up against my edge and push, the love that has made it worth all this fight. These memories are my values, they belong with me.”

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Dominik

Bedroomdisco-Gründer, Redaktions-Chef, Hans in allen Gassen, Golden Leaves Festival Booker, Sammler, Fanboy, Exil-Darmstädter Wahl-Hamburger & happy kid, stuck with the heart of a sad punk - spreading love for great music since '08!

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