Foto-© Steve Gullick
Wenn Joe Talbot – seinerseits eigentlich Kopf der vielleicht derzeit sickesten Band, der IDLES – über eine Newcomer-Band sagt: „They’re f***ing sick“ und auch Foals-Frontmann Yannis Philippakis als bekennender Superfan die Band als Support für die Arena-Tour seiner Band einlädt, dann sind die Vorschusslorbeeren schon mal Hochhaus-hoch! So im Falle der Birghtoner Post-Punk-Band Egyptian Blue, die heute ihr Debütalbum A Living Commodity für den 27. Oktober ankündigen – nach zwei EPs, Tourneen mit den Foals und The Murder Capital und den Aussagen einiger prominenter Fürsprecher kann man hier wohl mit Fug und Recht von einer heiß erwarteten Platte warten. Umso mehr, da auch die britische Presse schon wild dreht, denn mit Geisha (Tonnes of fun – CLASH) und Matador (A high-octane slice of indie rock – FAR OUT MAGAZINE) sind kürzlich die ersten beiden Vorboten zum Debüt erschienen – heute folgt zur Albumankündigung die neue Single Skin!
Dafür ließ sich das Trio von einer Erzählung über einen nervös zuckenden Chirurgen inspirieren (was im Übrigen auch eine schöne Metapher für den komplex lärmenden Sound der Band ist), während sich die Gitarren zugleich an Public Image Ltds Song Metal Box orientieren. Auch die Underground-Band The Shakers aus den 60ern stand Pate: „Skin ist ein Song, den ich an einem heißen Sommertag schrieb. Ich war zu dem Zeitpunkt absolut in The Shakers vernarrt. Es ist ein einfacher Song der strukturell ein wenig unkonventionell ist. Es spielt mit dem Motiv, dass in dem einen Moment alles in Ordnung ist und im nächsten plötzlich nichts mehr“, so Sänger Andy Buss.
Diese Beschreibung passt sicher auch auf die Zwangspause der vergangenen Jahre: Die Corona-Zeit nutzten Egyptian Blue, um weiter Songs zu schreiben. „Als wir wieder im Proberaum sein konnten, fügte sich dann alles fast wie von selbst zusammen”, erzählt Andy. „Es war keine einfache Zeit, aber ich kann mich nur noch an die guten Dinge erinnern.”
In Deutschland kann man sich demnächst im Rahmen des Reeperbahn Festivals von der Qualität der Band überzeugen. Wer dem Sound von Fontaines D.C., shame oder black midi zugetan ist, sollte Egyptian Blue unbedingt im Blick behalten.