Foto-© Shervin Lainez
Auf dem neuen Solo-Album von Big Thief-Gitarrist Buck Meek (übrigens seinem ersten für 4AD, wo auch seine Hauptband und seine Bandkollegin Adrienne Lenker veröffentlichen) geht es um Liebe – und ein paar andere Dinge. Dinge, die größer sind als die Liebe, etwas, das die Liebe nicht direkt in Frage stellt, sondern im Gegensatz zu ihr steht. Eine Seelenfülle, oder eine Seele, die nach Fülle sucht. Die Songs wurden in den Bergen geschrieben: an kalten Quellen in der Serra da Estrela in Portugal, auf dem versunkenen Vulkan von Milos auf den Kykladen, im Valle Onsernone in den Schweizer Alpen (wo das Coverfoto aufgenommen wurde) und in der Santa Monica Range, wo Buck jetzt zu Hause ist – alles Orte, an denen seine neue Liebe geboren wurde. Gleichzeitig erkennt Meek selbst an, dass Liebeslieder am schwierigsten zu schreiben sind. “Keine Trennungslieder, sondern ein echtes Liebeslied, das ernsthaft geschrieben ist? Das ist heute ein Tabu”, sagt er. “Manchmal hat man das Gefühl, dass alle großen Liebeslieder bereits geschrieben wurden.” Die elf neuen des US-Amerikaners klingen mal nach der Weiten Prärie seiner Heimat, nach Country, gar Americana, mal wieder nach dem Folk-Rock seiner Hauptband oder den verfrickelten Auswüchsen, die zuletzt auch immer wieder der britische First-Class-Folker Ben Howard präsentierte – immer aber richtig gut.
Produzent, Bandmitglied und Pedal Steel-Spieler Mat Davidson sagt über das Album: “Eine Sache, die ich an Buck bemerkenswert finde, ist, dass er den Kontakt zu seinem Heimatgefühl nicht verloren hat, obwohl er eine tiefe Weltoffenheit in sich trägt. Das ist eine seltene Qualität und ein wichtiger Teil der Art, wie Buck Musik macht. Um dieses Album zu verstehen, ist es wichtig, die Ernsthaftigkeit seiner Sorge um die Heimat zu verstehen. Für den Zyniker gibt es hier nicht viel Erleichterung. In den Liedern geht es darum, eine neue Heimat zu entdecken, anstatt zurückzukehren“ Das Album wurde innerhalb von zwei Wochen aufgenommen und abgemischt – eine Absicht war es, ein Hi-Fi-Album zu machen, das im Kontrast zu dem bewusst Lo-Fi- Ansatz des Vorgängers steht, ohne dabei die Intimität zu verlieren. Während der Aufnahmen hat man versucht, äußere Einflüsse aus dem Studio verbannen. Die Magie des Raumes sollte durch gar nichts gestört werden. Mobiltelefone wurden verbannt, im Studio wurde ausschließlich Musik gemacht, während Exegese anschließend außerhalb stattfand.
Über die aktuelle Single Paradise sagt Meek: “Sometimes when you half-hear something spoken, something unspoken inside the words is revealed. Your mind fills in the blank, finishes the sentence, infers deep meaning – though you still can’t fully explain it. Jolie Holland sent me some of the lyrics for this song, about feeling in awe of the vastness within a loved one, and I wrote it thinking about how love often feels too big to comprehend, like death, or life after death, or space.”
Mit den neuen Songs im Gepäck kommt Buck Meek dann schon vor der Veröffentlichung von Haunted Mountain am 25. August nächste Woche nach Berlin – für eine exklusive Show in der Kantine am Berghain! Wir präsentieren die Show und verlosen in diesem Zuge 2×2 Tickets! Ihr wollt hin? Dann schickt uns schnell eine Mail mit dem Betreff „Buck Meek Berlin“ und eurem Namen an gewinnen@bedroomdisco.de und mit etwas Glück versüßen wir euch Anfang nächster Woche den Wochenanfang!
Buck Meek live:
22.08.23 Berlin, Kantine am Berghain