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You ready, John?
(Bowery King – John Wick: Chapter 4)
Totgeglaubt am Ende von Teil drei ist John Wick (Keanu Reeves) zurück und sucht nach einem Weg sich am „High Table“ zu rächen.
John Wick: Chapter 4 ist 169 Minuten lang und bis auf die wenigen davon, in denen gesprochen wird, ist jede einzelne davon ein Fest. Ein Fest des Kinos, des (Action) Films, der Kampfkunst, der Arbeit von Stuntman und Stuntwoman, vor allem aber ein Fest der Sinne. Es gibt kaum einen schöneren, eleganteren Film, zumindest nicht in diesem Genre. Die elitäre Welt und der Neonhochglanz, vor allem aber die extrem hochgestochenen und dabei meist inhaltslosen (aber nie pathoslosen) Dialoge werden nicht jedem gefallen, aber wenn ihr euch auf den Stil einlasst…dann wird es eine heiße Zeit!
Regisseur Chad Stahelski und Keanu Reeves haben es ganz schön weit geschafft mit ihrer als kleiner Independent-Actionfilm gestarteten Serie. So geht es in „Kapitel Vier“ unter anderem nach Paris, Berlin und Tokyo, während Reeves internationale Superstars an seiner Seite und vielleicht noch beeindruckendere gegen sich hat. So dürfen wir uns erneut über die Matrix Reunion mit Laurence Fishburne freuen, Donnie Yen als blinden Martial Artist Caine bewundern, Hiroyuki Sanada lauschen, wie er die eingangs erwähnten schwierigen Dialoge irgendwie doch überzeugend rüberbringt, und bekommen, als wäre es geplant, einen herzzerreißenden Abschied von Lance Reddick, in seinem leider viel zu frühen letzten Film. Daneben sei noch Martial Artist und Stuntman Scott Adkins erwähnt, den wohl niemand unter seiner Maske erkennen wird. Um nicht zu Spoilern, haltet in den Credits nach seinem Namen Ausschau, ihr werden es nicht bereuen. Neben den Schauspielern und Schauplätzen ist es vor allem die Variation in der Action, die es irgendwie schafft, trotz der Länge, nie langweilig zu werden.
Auch wenn eigentlich immer geschossen und gekämpft wird, passiert dies so variantenreich, von einer ewigen Treppe, zum Verkehrskreisel um den Arc de Triumph, über den Dächern Osakas, hin zu einem Berliner Nachtklub. Während euch konstant Kugeln und Fäuste um die Ohren fliegen, steigt zwar konstant der Bodycount, aber dankenswerterweise selten die Schnittfrequenz. Dabei widersteht der Film, bis auf eine fantastische Hotline Miami-artige Overhead Kamerasequenz, dem Trend zu künstlich generierten Onetakes. Er lässt schlicht die Action für sich sprechen ohne mit Schnitten zu kaschieren oder zu verstärken. Dank der Masse an Kampfsporttalent wird hier nur geschnitten, wenn es der Ästhetik der Szene dient.
Trotzdem ist man am Ende des Films, genau wie John, ganz schön erschöpft. Ob sie doch noch einen fünften Teil machen? Auch wenn Reeves zunächst verneint hat, es sieht so aus, als könnten sie es nicht lassen. Aber wenn dies der finale Eintrag der Serie war, dann war es ein würdiger Abschluss. Jeder, der auf einen Plot verzichten kann und Action auch nur ansatzweise genießt, wird John Wick: Chaper 4 lieben.
John Wick: Chapter 4 (USA 2023)
Regie: Chad Stahelski
Darsteller: Keanu Reeves, Laurence Fishburne, Lance Reddick, Clancy Brown, Ian McShane, Bill Skarsgard, Donnie Yen, Hiroyuki Sanada, Scott Adkins
Heimkino-VÖ: 15. September 2023, LEONINE
In Kooperation mit LEONINE verlosen wir eine Blu-ray zum Heimkinostart von John Wick: Kapitel 4 – ihr wollt gewinnen? Dann schickt uns flott bis zum 6. Oktober eine Mail mit dem Betreff “John Wicks Finale” und eurer Adresse an gewinnen@bedroomdisco.de und mit etwas Glück habt ihr bald schon Post von uns in eurem Briefkasten!
