Foto-© Boby Allin
We got a vibe, and it multiply, don’t divide for no one
So move to the light and we come to life, walking the path to the sun
Run to the mountain top
Jump off the waterfall
So follow the stars, they’ll open your heart, what are you waiting for?
From the sky down to the ground
Through the lights and the sound
I’ve been down all of these beaches
And I’ve searched through all the clouds
Never seen nobody like you
With a body like you-ou
No no nobody like you
So what you wanna do now
Gimme that
Love love love
Cos it makes the world go round
Come on gimme that
Love love love
Cos it makes world go round
I ain’t saying it won’t hurt you
It might turn you upside down
So come on gimme that love love love
Cos it makes the world go round yeah
(Crystal Fighters – Love x3)
Wenn ein Album während dieser in fast jeder Hinsicht düsteren Herbsttage den Titel LIGHT+ (tatsächlich in Großbuchstaben) trägt und der erste Song We Got Hope heißt, dann ist man als dauerdeprimierter Mensch schon mal ziemlich dankbar. Und die Crystal Fighters, die bereits früher in das Gesicht des gestresstesten Hörers ein Lächeln zaubern konnten, enttäuschen erneut keineswegs mit ihrem optimistischen Sound. Mögen manche ihrer Songs in diesen Zeiten des Klimakollapses und der Kriege auch etwas unbedarft klingen – sie tun einfach verdammt gut. “Sometimes life can be a very tough place to be. Music can really help people open up“, lautet das freundliche Motto der Crystal Fighters.
Dass LIGHT+ zu den Wurzeln der urspünglich britisch-baskischen Band zurückkehrt und neben den üblichen treibenden Beats wieder verstärkt traditionell-folkloristische Instrumente wie Txalapartas ins Klangbild integriert, erhöht noch den sommerlich-exotischen Eindruck. Die in London beheimateten Crystal Fighters nähern sich dabei in manchen Tracks – etwa der tollen afropoppigen Single Love x3 oder Hold Me – dem lässigen Songwriting der seit längerem vermissten Vampire Weekend (komm bitte endlich mal wieder aus der Deckung, Ezra Koenig!). Das ist zwar schon seit Paul Simons Crossover-Geniestreich Graceland von 1986 nichts wirklich Neues mehr, hat aber nach wie vor großen Charme.
Die Crystal Fighters, denen im Laufe der Jahre seit dem Start 2007 drei Mitglieder mit baskischen Wurzeln verloren gingen (Schlagzeuger Andrea Marongiu starb traurigerweise vor neun Jahren an einem Herzfehler), bestehen derzeit offiziell aus drei festen Musikern: Sebastian Pringle (Gesang, Gitarre), Gilbert Vierich (Gitarre, Percussion) und Graham Dickson (Gitarre, Txalaparta). Hinzu kommen wie gewohnt weibliche Vokalistinnen, die den Sound erst so richtig schön vielfältig machen. Nicht nur Carolina, das teilweise auf Spanisch gesungene Tranquilo oder das federnde Search sind herrlich lebensfrohe Sommer-Hymnen, die aber auch in dunkleren Zeiten (ob meteorologisch oder politisch) funktionieren.
Nach dem Crystal -Fighters-Debütalbum Star Of Love (2010) und den Nachfolgern Cave Rave (2013), Everything Is My Family (2016) und Gaia & Friends (2019) besetzt diese Band mit ihrer musikalischen Mixtur aus Worldmusic, Indie-Folk und Electro-Rave längst eine Nische: mitsingbarer, tanzbarer Fusion-Pop, der jedoch nicht die Intelligenz des Hörers beleidigt. Dass die Songs von LIGHT+ live im Winter ebenso gut abgehen wie auf sonnenüberfluteten Festivals, will das Trio unter anderem bei zwei Deutschland-Konzerten im Februar beweisen.
Crystal Fighters – LIGHT+
VÖ: 03. November 2023, PIAS
www.crystalfighters.com
www.facebook.com/crystalfightersband
Crystal Fighters Tour:
20.02.24 Köln, Kantine
22.02.24 Berlin, Columbia Theater